Der deutsche Virologe Martin Stürmer (53) macht Hoffnung. In der «Bild»-Zeitung sagt er: «Wir könnten es schaffen, im Frühjahr oder Sommer wieder zur Normalität zurückzukehren.»
Allerdings könne dies nur unter einer Voraussetzung erreicht werden. Es brauche eine Boosterung aller Bevölkerungsteile, auch der unter 5-Jährigen mit einem auf die neue Variante angepassten Impfstoff. «Das ist wichtig, damit wirklich alle andern gut geschützt sind, weil es immer Menschen geben wird, die sich nicht impfen lassen wollen», sagt Stürmer.
Stürmer ist Virologe und Facharzt für Mikrobiologie. Er leitet das Labor für Interdisziplinäre Medizin (IMD) in Frankfurt.
Doch nicht nur zukünftige Impfungen scheinen gut vor Omikron zu schützen. Auf Deutschland bezogen sagt Andreas Radbruch (68), Präsident der Europäischen Föderation der Immunologischen Fachgesellschaften (EFIS): «Die hohe Rate der vollständig zweimal Geimpften von mehr als 80 Prozent bei den über 18-Jährigen und mehr als 85 Prozent bei den über 60-Jährigen hat zu einer deutlichen Senkung der Krankheitslast beigetragen.»
Impfung bietet Schutz
Mehr als sechs Monate nach der zweiten Impfung beträgt der Schutz vor schwerer Erkrankung der Geimpften «bei Infektion mit allen bisherigen Varianten von Sars-CoV-2 noch über 95 Prozent», so Radbruch zu «Bild». Laut den Erfahrungen aus Südafrika biete doppelt geimpft gegen Omikron zu 70 Prozent Schutz vor schweren Verläufen, was immer noch ein besseres Ergebnis als bei Grippe-Impfstoffen sei.
Und das werde vermutlich auch so bleiben, denn die Geimpften hätten ein stabiles immunologisches Gedächtnis aufgebaut. Das lasse sich daran sehen, dass die Zellen, die die schützenden Antikörper machen, sich im Knochenmark eingenistet hätten. (gf)