14 Personen sterben am vergangenen Sonntag beim tragischen Seilbahn-Unglück am Lago Maggiore. Bereits wenige Tage nach dem Unglück zeigt sich: Schuld am Unglück ist nicht nur ein gerissenes Seil, sondern auch absichtlich manipulierte Bremsen. Der Direktor, dessen Ingenieur und der technische Leiter der Seilbahn wollten Reparaturkosten sparen und blockierten die Notbremse mit einer roten Klammer.
Nun hat einer der Techniker seine Mitschuld am Unglück gestanden. Wie die Zeitung «La Repubblica» berichtet, hat am Sonntagmorgen der Ingenieur in einer Befragung durch die Behörden angegeben, die Klammer montiert zu haben.
«Bin kein Verbrecher»
«Ich bin schuld an ihrem Tod», soll der Ingenieur gesagt haben. Er habe das Risiko bewusst in Kauf genommen. «Ich habe es auch schon andere Male getan.» Nur so habe man einen reibungslosen Betrieb der Bahn sicherstellen können.
Der Ingenieur betonte allerdings auch: «Ich bin kein Verbrecher. Hätte ich geahnt, dass das Seil reissen könnte, hätte ich eine solche Aktion niemals verantworten können.»
Der Anwalt des Ingenieurs sagte, seinen Mandanten plagten extreme Schuldgefühle. Er plädierte dafür, die Untersuchungshaft aufzuheben und den Ingenieur stattdessen unter Hausarrest zu stellen. «Er hat seit vier Tagen nichts gegessen oder geschlafen. Diese Schuldgefühle werden ihn den Rest seines Lebens verfolgen.»
Trauertag am Sonntag
Die beiden anderen Verdächtigen stritten während dem dreistündigen Verhör jegliche Verantwortung ab. Der technische Leiter betonte, er habe nichts von den Bremsklötzen gewusst. Der Direktor wiederum sagte, er sei nicht für die Sicherheit der Bahn verantwortlich. «Das ist die Aufgabe der Ingenieure und der technischen Leiter.»
Die italienische Region Piemont hat einen Trauertag für die Opfer des schweren Seilbahnunglücks vor einer Woche ausgerufen. Regionalpräsident Alberto Cirio rief die Bevölkerung in einem Erlass dazu auf, am Sonntag um 12 Uhr eine Schweigeminute einzulegen. (zis)