Die einen lassen sich nur schwer von einer Impfung überzeugen, andere dagegen – wie Brahmdeo Mandal (85) – können gar nicht genug davon kriegen. Der Inder hat sich bereits zwölf mal gegen Corona impfen lassen. Wie die «New York Times» berichtet, war den Mitarbeitern in den Impfzentren bisher nicht aufgefallen, dass der Mann bereits gegen das Virus immunisiert ist.
Der Senior, der in der Stadt Madhepura, nahe der Grenze zu Nepal lebt, hat seinen ersten Piks am 13. Februar 2021 erhalten. Seither hat er sich seinen Angaben zufolge jeden Monat die Spritze setzen lassen. Das sollen Einträge in seinem Tagebuch belegen.
Untersuchungsteam gegründet
Der Ex-Pöstler sorgt bei den Behörden für Empörung. Der Leiter der lokalen Impfkampagne hat nun ein dreiköpfiges Untersuchungsteam gegründet, um den Fall zu prüfen.
Doch wie gelang es Mandal, zu so vielen Impfungen zu kommen? Wie er erzählt, habe er sich für die ersten neun Dosen jeweils mit einer Identitätskarte und seiner Handynummer registriert gehabt. Danach meldete er sich mit seinem Stimmausweis an und gab die Nummer seiner Frau oder seiner Freunde an. Vor Ort sagte er jedes Mal, noch keine Impfung erhalten zu haben.
Weniger Rückenschmerzen, mehr Appetit
Weil es Probleme mit dem Internet in seiner Heimatregion gibt, findet die Registrierung offline statt. Im Anschluss werden die Daten manuell ins System übertragen. So fiel sein Impfexzess lange keinem auf. Wie genau sein Schwindel aufflog, ist unklar. Laut «New York Times» soll er möglicherweise so lange damit geprahlt haben, dass jemand den lokalen Medien einen Tipp gegeben habe.
Der 85-Jährige glaubt, dass die Corona-Impfung eine gute Medizin gegen Altersgebrechen sei. «Ich habe das Gefühl, dass es meiner allgemeinen Gesundheit hilft», sagt er. Seine Rückenschmerzen hätten abgenommen und sein Appetit habe sich verbessert. Und der Inder will es bei der zwölften Impfung nicht belassen, sondern sich weiter auf die Suche nach Impfzentren begeben, wo er noch nicht bekannt sei. (man)