Der Druck war schlichtweg zu gross. US-Präsident Joe Biden (81) verkündete am Sonntagabend Schweizer Zeit seinen Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen. Trotz seines hohen Alters leistete sich Biden in seinem Wahlkampf 2020, in dem er den damaligen US-Präsidenten Donald Trump (78) schlug, keine bedeutenden Ausrutscher. Vier Jahre später ist das anders. Bidens Präsidentschaft war in den vergangenen zwei Jahren immer wieder von Patzern geprägt, die in der Bevölkerung Unverständnis auslösten. Blick zeigt dir die Momente, die international für Aufmerksamkeit sorgten.
Biden verwechselt Ukraine mit Iran
Bei seiner «State of the Union»-Rede, die Biden am 1. März 2022 hielt, verwechselte er erstmals öffentlich Begriffe. Er sagte, Putin «werde nie das Herz und die Seele des iranischen Volks gewinnen» – meinte aber die Ukraine.
Verwirrung um Sterbeort seines Sohnes
Bei einer Wahlkampfveranstaltung im November 2022 führte der US-Präsident die steigende Inflation in den USA in seiner Rede auf den «Krieg im Irak» zurück. Eigentlich meinte Biden jedoch auch hier die Ukraine. Um sich zu erklären, betonte der US-Präsident im Nachgang, er denke nur an den Irak, weil sein Sohn dort starb. Doch auch das stimmt nicht. Denn: Beau Biden starb 2015 in den USA an einem Hirntumor.
Stürze und Stolpern
Neben den Verwechslungen fiel Biden auch durch seinen unsicheren Gang auf. So stürzte er beim Einsteigen in die Air Force One mehrfach auf der Treppe. Im Juni 2023 fiel er zudem über einen Sandsack auf der Bühne der Air-Force-Absolventenfeier. Ein Video von Biden, in dem er vom Velo stürzte, ging ebenfalls viral.
Jüngst bezichtigten ihn Beobachter des sogenannten «Einfrierens» bei öffentlichen Auftritten. Biden wurde mehrmals dabei ertappt, scheinbar ins Leere zu schauen und bei Reden den Faden zu verlieren.
Rätselhafter «God save the Queen»-Ausruf
Im Juni 2023 hielt Biden eine Rede zu Waffengesetzen. Scheinbar völlig aus dem Kontext gerissen, schloss der Präsident die Rede mit den Worten «God save the Queen, man» (dt. Gott schütze die Königin, Mann!) ab. Königin Elizabeth II. (1926–2022), auf die sich Biden in seiner merkwürdigen Aussage bezogen haben könnte, war zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben.
Putin statt Selenski, Trump statt Harris
Im Februar 2024 verplapperte sich Biden erneut. Er bezog sich bei einem Auftritt in Las Vegas auf «Präsident Mitterrand aus Deutschland». Er korrigierte sich sofort und sagte «natürlich Frankreich». Das Problem: Biden meinte eigentlich den aktuellen französischen Präsidenten Emmanuel Macron (47). Ex-Präsident Mitterrand amtierte von 1981 bis 1995 als französischer Präsident. Er starb im Jahr 1996.
In einem Radiointerview von Anfang Juli sagte Biden: «Übrigens bin ich, wie gesagt, stolz, die erste Vizepräsidentin und erste schwarze Frau … zu sein, die unter einem schwarzen Präsidenten gedient hat.»
Rund eine Woche später verwechselte Biden seine Vizepräsidentin im Rahmen des Nato-Gipfels mit seinem ärgsten Widersacher Donald Trump (78). «Ich hätte Präsident Trump nicht als Vizepräsidenten ausgewählt, wenn ich nicht glauben würde, dass sie Präsidentin sein könnte.» Dies war nicht die letzte Panne am Nato-Gipfel: Bei einer Pressekonferenz, der auch Ukraine-Präsident Wolodimir Selenski (46) beiwohnte, stellte Biden den ukrainischen Präsidenten als Wladimir Putin (71) vor.