Auf einen Blick
- Weihnachtsmärkte als Anschlagsziele: Überblick über Attacken und Angriffspläne in Deutschland und Frankreich
- Magdeburg 2024: Auto rast über Weihnachtsmarkt, Täter aus Saudi-Arabien festgenommen
- Seit 2000 mindestens 7 Anschläge oder Anschlagspläne auf Weihnachtsmärkte verübt
Acht Jahre nach dem Anschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz hat es in Magdeburg erneut einen folgenreichen Angriff auf einen Weihnachtsmarkt gegeben. Solche Märkte gelten als potenzielles Anschlagsziel, da sie nur schwer zu sichern sind. Ein Überblick über Attacken und Angriffspläne in Deutschland und Frankreich.
Dezember 2018: Strassburg
Der polizeibekannte Gefährder Cherif Chekatt schiesst am 11. Dezember auf dem Weihnachtsmarkt und in der Altstadt um sich, er tötet fünf Menschen. Chekat, der sich zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat bekannte, wird zwei Tage nach der Tat bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet. Ein Helfer des Attentäters wird im April 2014 zu 30 Jahren Haft verurteilt. Er hatte eingeräumt, als Mittelsmann beim Waffenkauf gedient zu haben.
Dezember 2016: Berlin
Der Islamist Anis Amri fährt am 19. Dezember mit einem gestohlenen Lastwagen in den gut besuchten Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz. Er tötet zwölf Menschen. Ein Ersthelfer stirbt Jahre später an den Folgen seiner schweren Verletzungen. Amri wird Tage später auf der Flucht in Italien erschossen. Seither werden Weihnachtsmärkte in Deutschland stärker geschützt. Bis heute ist nicht völlig geklärt, ob die Behörden den Anschlag hätten verhindern können.
Dezember 2016: Ludwigshafen
Wegen mutmasslicher Anschlagspläne unter anderem auf den Weihnachtsmarkt von Ludwigshafen wird ein Zwölfjähriger festgenommen. Der Deutschiraker soll am 5. Dezember eine selbst gebaute Nagelbombe nahe dem Rathaus deponiert haben, die jedoch nicht detoniert. Auf Antrag der Eltern entscheidet ein Gericht im März 2017, ihn für ein Jahr in einer geschlossenen Einrichtung unterzubringen.
November 2016: Paris
Die französischen Behörden nehmen eine Gruppe mutmasslicher Islamisten fest, die womöglich einen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt auf dem Pariser Boulevard Champs-Elysées planten. Daneben sollen sie auch andere Ziele ausgekundschaftet haben. Den Behörden zufolge wollten die Männer, die der Dschihadistenmiliz IS die Treue geschworen hatten, am 1. Dezember zuschlagen.
Dezember 2000: Strassburg
Islamisten planen erstmals einen Anschlag auf den Strassburger Weihnachtsmarkt. Sie wollen mit einem zum Sprengsatz umgebauten Schnellkochtopf ein Blutbad anrichten. Der von Deutschland aus vorbereitete Anschlag der sogenannten Frankfurter Zelle wird nur knapp vereitelt. Vier Männer werden im März 2003 in Frankfurt am Main zu Haftstrafen von zehn bis zwölf Jahren verurteilt.