Neue Aufnahmen zeigen die Verhaftung des Täters
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«Du bleibst liegen!»:Neue Aufnahmen zeigen die Verhaftung des Täters

Das ist über den Totfahrer von Magdeburg (D) bekannt
Arzt, Islamgegner und AfD-Fan?

Ein BMW-SUV ist am Freitag in den Weihnachtsmarkt im deutschen Magdeburg gerast. Mindestens zwei Menschen kamen ums Leben. Der 50-jährige Fahrer aus Saudi-Arabien wurde festgenommen – er soll als Arzt in Deutschland arbeiten.
Publiziert: 01:34 Uhr
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Aktualisiert: vor 11 Minuten
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Die Behörden sprechen von einem Anschlag.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • BMW-SUV rast in Menschenmenge am Weihnachtsmarkt in Magdeburg
  • Der mutmassliche Täter, Taleb A., ist ein 50-jähriger Arzt aus Saudi-Arabien
  • Er lebt seit 2006 in Deutschland, hat eine unbefristete Aufenthaltsbewilligung
  • Medien berichten über Profile in den sozialen Medien, die angeblich dem Verdächtigen gehören
  • Der Mann bezeichnete sich in Interviews als Islamkritiker
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Georg NopperRedaktor News

Am Freitagabend ist ein BMW-SUV in die Menschenmenge am Weihnachtsmarkt in der deutschen Stadt Magdeburg gefahren. Die Amokfahrt forderte mindestens zwei Tote, darunter ein Kleinkind. Zudem wurden zahlreiche Menschen verletzt, viele von ihnen schwer.

Die Behörden sprechen von einem Anschlag. Polizisten nahmen den Fahrer fest. Der Mann soll nach ersten Erkenntnissen 50 Jahre alt sein und aus Saudi-Arabien stammen. Wie «Bild» berichtet, soll er als Arzt am Klinikum Magdeburg arbeiten.

Video zeigt Verhaftung

Der TV-Sender MDR zeigt ein Video von der Verhaftung des mutmasslichen Täters. Die Aufnahme zeigt einen Polizisten mit gestreckter Waffe. Er befiehlt dem Verdächtigen: «Leg dich hin! Leg dich hin! Die Hände auf den Rücken!»

Der Verhaftete wohnt in Bernburg, rund 45 Kilometer von Magdeburg entfernt. Gemäss «Mitteldeutsche Zeitung» kam es dort nach der Amokfahrt ebenfalls zu einem Polizeieinsatz.

Die Behörden gehen von einem Einzeltäter aus, eine weitere Gefahr für die Öffentlichkeit bestehe nicht. Beim Tatfahrzeug handelt es sich um einen Leihwagen. Der Verdächtige war nach Informationen aus Sicherheitskreisen bisher nicht auffällig oder als Islamist bekannt. Er lebt seit 2006 in Deutschland, wurde 2016 als Flüchtling anerkannt und hat eine unbefristete Aufenthaltsbewilligung als Arzt.

Auftritt als Islamkritiker

Gemäss übereinstimmenden deutschen Berichten handelt es sich beim Verdächtigen um Taleb A.*, der in der Vergangenheit mehreren Medien Interviews gegeben hat. Die Behörden gaben die Identität des Täters bisher nicht bekannt. Ebenso unbestätigt ist ein älteres Passfoto des Mannes, welches im Internet kursiert. Das Bild scheint jedoch den gleichen Mann zu zeigen wie jener, der im Verhaftungsvideo und bei den Aufnahmen zu den verschiedenen Interviews zu sehen ist.

Gegenüber der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» bezeichnete sich Taleb A. als «aggressivsten Kritiker des Islams in der Geschichte». Er sei Atheist und habe als Ungläubiger und Islamkritiker in seinem Heimatland Verfolgung befürchtet. Auch bei BBC und im «Spiegel» gab er Interviews. 

Der «Welt» zufolge arbeitet Taleb A. als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie im Massregelvollzug in Bernburg. Das ist eine Einrichtung des Landes Sachsen-Anhalt für suchtkranke Straftäter.

Die «Welt» fand in den sozialen Medien Profile, die auf die Angaben zum Verhafteten zutreffen. Noch am Freitagabend postete er demnach auf X mehrere Videos mit wirren Aussagen. «Ich mache die deutsche Nation für die Tötung von Sokrates verantwortlich», soll er darin auf Englisch erklärt haben. Der Mann fühlte sich offenbar verfolgt: Er mache die deutschen Bürger für seine Verfolgung verantwortlich, die er in Deutschland erfahre, wird er weiter zitiert. 

Positive Äusserungen über die AfD

Im Profiltext des Mannes steht: «Deutschland jagt saudische Asylbewerberinnen innerhalb und ausserhalb Deutschlands, um ihr Leben zu zerstören. Deutschland will Europa islamisieren.» Im Sommer äusserte er sich der «Welt» zufolge positiv über die AFD. «Die Linken sind Verrückt», schrieb er in fehlerhaftem Deutsch. «Wir brauchen AfD um die Polizei vor sich zu schützen.»

Wiederholt sind auf den Profilen von Taleb A. zudem Einträge zu finden, die als Ankündigungen eines Anschlags interpretiert werden können. «Ich versichere euch, dass zu 100 Prozent bald die Rache kommt. Auch wenn es mich mein Leben kostet», schrieb er etwa. Zudem schrieb er auf Arabisch von der «Umsetzung» einer «Operation».

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