Stefan L.* war betrunken (1,97 Promille) und viel zu schnell (gemäss Polizei über 100 statt 50 km/h) unterwegs, als er am 5. Januar in Luttach (I) sieben Menschenleben auslöscht und neun weitere Personen verletzt (BLICK berichtete).
Was für die Angehörigen und Freunde der Verunglückten wie blanker Hohn wirken muss: Ein Gutachten kommt jetzt zum Schluss, dass die Opfer eine Mitschuld an ihrem Tod haben.
Anfang Juni hatte die italienische Justiz den verheerenden Crash nachstellen lassen. L. war damals nach einer Sauftour im Nachbarort in seinen Audi TT gestiegen. Kurz darauf raste er in eine Gruppe Touristen aus Deutschland. Der Gutachter Luigi Cipriani entlastet den 27-jährigen L. jedoch, berichtet die «Neue Südtiroler Tageszeitung». Der Todesfahrer habe die Fussgänger gar nicht rechtzeitig sehen können.
Anwalt: «Es sieht nicht schlecht aus»
Laut Cipriani hatten die Touristen nicht den beleuchteten Überweg benutzt, um auf die andere Strassenseite zu kommen, sondern überquerten diese an einer dunklen Stelle. Ausserdem sei L. nicht mit über 100 km/h, sondern «nur» mit 90 km/h gefahren. Erlaubt waren an der Unglücksstelle gerade mal 50 km/h.
Das Verdikt sorgt beim Anwalt von Stefan L. für Zufriedenheit. «Im Moment sieht es für ihn, der dargestellt wurde wie ein Monster, nicht schlecht aus», sagt Allesandro Tonon zu «Bild». Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen seinen Mandanten wegen mehrfacher schwerer Tötung im Strassenverkehr. (cat)
* Name bekannt