Christopher Steele (57) leitete drei Jahre lang die Russland-Abteilung des britischen Geheimdiensts. Durch seine guten Verbindungen ins grösste Land der Welt will der ehemalige Agent Informationen über den Gesundheitszustand von Kreml-Chef Wladimir Putin (69) haben.
In einem Gespräch mit der britischen «LBC» sagte Steele, dass Putin «ständig von einem Team von Ärzten umgeben» sei. Die «genauen Einzelheiten» zum Gesundheitszustand des russischen Präsidenten seien allerdings nicht bekannt, nicht einmal seinen engsten Vertrauten.
Dass der Kriegsführer aber definitiv krank sei, daran hat der britische Geheimagent keinen Zweifel. «Es ist klar, dass er ernsthaft krank ist – inwieweit unheilbar, ist unklar, wir können uns nicht ganz sicher sein.»
«Sehr ernsten Einfluss auf die Regierung Russlands»
Der Geheimdienstmitarbeiter bestätigt somit die laufenden Gerüchte, dass Putin erkrankt ist, über die der «Mirror» berichtete. Er ist sich sicher: «Es hat auf jeden Fall einen sehr ernsten Einfluss auf die Regierung Russlands im Moment.» So könnte es beim Russen-Präsident etwa zu Kurzschlussreaktionen kommen.
Auch die Treffen der russischen Elite können laut Steele nicht mehr normal durchgeführt werden. «Die Sitzungen des Sicherheitsrates, die angeblich eine ganze Stunde dauern, sind in Wirklichkeit in mehrere Abschnitte unterteilt, und zwischen diesen Abschnitten geht er hinaus und wird in irgendeiner Form medizinisch behandelt.»
Ukraine-General glaubt an Krebserkrankung
An welcher Krankheit Wladimir Putin genau leidet, weiss aber auch der britische Agent nicht. Es gibt Berichte darüber, dass der Kreml-Chef Krebs hat und sich einer Chemotherapie und Steroidbehandlung unterziehen muss.
Das glaubt auch der ukrainische Generalmajor Kyrylo Budanov (36). Andere Quellen hingegen behaupten, dass der Kriegsführer Parkinson oder Demenz im Frühstadium hat.
«Im Kreml herrscht zunehmend Unordnung und Chaos, es gibt keine klare politische Führung, die von Putin ausgeht, der immer kränker wird», glaubt Christopher Steele und fügt hinzu: «Auf militärischer Ebene funktionieren die Kommandostrukturen so nicht mehr, wie sie sollten.»
Das «New Lines Magazine» hat von einem Kreml-nahen Oligarchen eine Tonaufnahme erhalten, in der reiche Russe davon sprechen, dass Putin «Blutkrebs» habe. Laut der Zeitschrift hat der russische Geheimdienst FSB ein «streng geheimes Memo» an all seine Regionaldirektoren verschickt, in dem diese angewiesen werden, Gerüchten über den kranken Zustand des Kreml-Chefs nicht zu trauen.
Memo hatte «gegenteiligen Effekt»
Christo Grosew (53) vom investigativen Recherchenetzwerk Bellingcat bestätigt die Existenz eines solchen Memos: «Die Direktoren wurden angewiesen, alle diesbezüglichen Gerüchte zu zerstreuen, die in den lokalen FSB-Einheiten kursieren könnten.»
Weiter berichtet der Investigativ-Journalist: «Laut einer Quelle in einer der regionalen Einheiten, die das Memo gesehen hat, hatte diese beispiellose Anweisung den gegenteiligen Effekt: Die meisten FSB-Offiziere kamen zu der Überzeugung, dass Putin tatsächlich an einer schweren Krankheit leidet.» (obf)