Als die Strassen leergefegt waren
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Rückblick auf Corona-Pandemie:Als die Strassen leergefegt waren

Spezialoperation vom Bundesnachrichtendienst
Streng geheime Erkenntnisse zum Virusursprung aufgedeckt

Der BND hält einen Laborunfall in Wuhan für den wahrscheinlichen Ursprung der Corona-Pandemie. Laut deutschen Medienberichten kam der Geheimdienst bereits 2020 zu dieser Einschätzung, basierend auf einer geheimen Operation namens «Saaremaa».
Publiziert: 13:08 Uhr
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Aktualisiert: vor 45 Minuten
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Der BND hält einen Laborunfall in Wuhan für den wahrscheinlichen Ursprung der Corona-Pandemie. (Archivbild)
Foto: AFP via Getty Images

Darum gehts

  • BND hält Laborunfall in Wuhan als Ursprung der Corona-Pandemie für wahrscheinlich
  • Operation «Saaremaa» analysierte wissenschaftliche Daten aus chinesischen Forschungseinrichtungen
  • BND bewertete Labor-These mit einer Wahrscheinlichkeit von 80–95 Prozent
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Der deutsche Bundesnachrichtendienst (BND) hält einen Laborunfall in Wuhan als Ursprung der Corona-Pandemie für wahrscheinlich. Diese Einschätzung basiert auf einer nachrichtendienstlichen Operation mit dem Codenamen «Saaremaa», die bereits 2020 durchgeführt wurde.

Laut Recherchen der «Süddeutschen Zeitung» und «Die Zeit» wurden wissenschaftliche Daten aus chinesischen Forschungseinrichtungen, darunter dem Wuhan-Institut für Virologie, analysiert. Diese deuten auf riskante Gain-of-Function-Experimente und Verstösse gegen Laborsicherheitsvorschriften hin.

Der BND bewertete die Labor-These mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 bis 95 Prozent. BND-Präsident Bruno Kahl (62) informierte das Kanzleramt persönlich über die Erkenntnisse, sowohl unter der Regierung von Angela Merkel (70) als auch nach dem Amtsantritt von Olaf Scholz (66).

Einschätzung blieb jahrelang geheim

Die brisante Einschätzung wurde jedoch unter Verschluss gehalten. Weder das Parlamentarische Kontrollgremium des Bundestages noch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden informiert.

Ende 2022 beauftragte die Bundesregierung externe Experten mit der Überprüfung der BND-Erkenntnisse. Zu dieser Gruppe gehören der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lars Schaade (59), und der Virologe Christian Drosten (52). Die Bundesregierung hält sich bedeckt. Ein Regierungssprecher erklärte: «Zu nachrichtendienstlichen Angelegenheiten nehmen wir grundsätzlich öffentlich nicht Stellung.»

Expertenbewertung steht noch aus

Die Offenlegung dieser Informationen könnte wichtige Implikationen für die internationale Zusammenarbeit in der Pandemieprävention haben. Trotz der BND-Einschätzung bleibt die wissenschaftliche Debatte über den Ursprung des Virus kontrovers. Experten weltweit fordern weiterhin eine transparente und umfassende Untersuchung aller möglichen Szenarien.

Eine abschliessende Bewertung der BND-Erkenntnisse stehe durch die externen Experten noch aus, heisst es. Deren Urteil könnte entscheidend sein für die weitere Diskussion um den Ursprung der Pandemie und mögliche Konsequenzen für die internationale Zusammenarbeit in der Virusforschung.

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