Tausende Kilometer vom nächsten Spital entfernt – und ein Flugplatz, der aufgrund der Wetterbedingungen derzeit nicht nutzbar ist. Da ist es besser, wenn es keinen Notfall gibt.
Doch genau das geschah vergangene Woche in der Casey-Forschungsstation in der Antarktis, dem Südpol. Im antarktischen Sommer, unserem Winter, halten sich dort bis zu 160 Wissenschaftler auf, derzeit sind es jedoch nur rund 20 Menschen. Darunter kein Arzt – deshalb begann eine aufwendige Rettungsmission.
Um den Mann herauszuhauen, wurde der Eisbrecher RSV Nuyina losgeschickt. 3400 Kilometer musste er von Tasmanien, einer Insel südlich des australischen Festlands, zurücklegen. Am Montag vermeldete der Sprecher der Regierungsbehörde Australian Antarctic Division, der Eisbrecher haben die Petersen Bank in der Antarktis erreicht, ein Gebiet mit geringer Meerestiefe, rund 144 Kilometer von der Forschungsstation entfernt. Dort starteten zwei Helikopter vom Deck der RSV Nuyina.
Mehrere Tage Rücktransport
Nach einem Flug von fast einer Stunde erreichten sie die Forschungsstation und holten den kranken Forscher. Der Wissenschaftler befinde sich jetzt an Bord des Eisbrechers und sei auf dem Rückweg nach Hobart, Tasmanien. Nähere Angaben zu seinem Gesundheitszustand wurden nicht gemacht. Die anderen Expeditionsteilnehmer seien wohlauf.
Je nach Wetterbedingungen wird die RSV Nuyina voraussichtlich nächste Woche in Hobart eintreffen. Nach Angaben des Sprechers werde der erkrankte Wissenschaftler bis dahin in der medizinischen Einrichtung des Schiffes betreut. (gs)