Touristin Sonja Baumann (27) erlebt in den Kreta-Ferien eine Odyssee. «Die Insel und die Ferien waren wunderschön. Doch als es um den Rückflug ging, wurde wegen der Unwetter alles zum Horror», sagt die Industriekauffrau aus Eggingen (D) an der Grenze zum Kanton Schaffhausen zu Blick. Tortur statt Traumferien.
Am Samstag waren die Unwetter derart heftig, dass ein Mann (†50) auf Kreta in den Wassermassen ertrank. Am Sonntag wurde dann die Leiche einer vermissten Frau (†49) geborgen. Das Wasser hatte sie ins Meer gespült. Kretas Regionalgouverneur Stavros Arnaoutakis spricht aufgrund dieser Ereignisse vom «schlimmsten Unwetter der letzten 100 Jahre».
Flughafen-Dach war nicht wasserdicht
Ausgerechnet an diesem Tag sollte das Flugzeug Baumann von Heraklion zurück nach Zürich bringen. Statt Boarding hiess es aber stundenlanges Warten und Ungewissheit. «Plötzlich verschwand mein Flug von der Anzeigetafel – und tauchte nicht wieder auf», sagt sie.
Im Flughafen war die junge Frau zwar geschützt vor dem Sturm: «Drin merkten wir nicht viel davon», sagt sie. Aber: «Das Dach des Flughafens war nicht wasserdicht, der Boden nass.»
Nachdem ihr Flug gecancelt wurde, steigt sie gegen 22 Uhr schliesslich in einen Bus, der mit den Touristen auf der Suche nach einem Hotel durch die Gegend tingelt.
Boarding nach 30 Stunden Warten
«Ich kassierte mehrere Absagen. Da viele Flüge ausfielen, war alles voll», sagt Baumann. Nach stundenlanger Suche hat sie doch noch Glück – und kann ein paar Stunden schlafen, bevor es am Sonntagmorgen wieder zum Flughafen geht.
Wieder warten, hoffen und bangen, dass ihr Flieger sie nun endlich von Griechenland nach Zürich bringt. Immerhin: Das Wetter hat sich mittlerweile beruhigt.
Gegen 16.30 Uhr Ortszeit endlich die gute Nachricht: «Wir boarden!» Sie freue sich, wenn sie endlich losfliegen könne, so Baumann – «wenn auch rund 30 Stunden verspätet. Und ich bin noch glücklicher, wenn ich bald und sicher in Zürich lande.»