So gefürchtet war der Zug-Killer in der Flüchtlingsunterkunft
Messer-Stecher Ibrahim A. bedrohte und belästigte Ex-Mitbewohner

In einem Regio-Zug von Kiel nach Hamburg stach Ibrahim A.* (33) wahllos auf Passagiere ein und tötete dabei zwei junge Menschen. Wie Ex-Mitbewohner berichten, sei A. in der Flüchtlingsunterkunft gefürchtet gewesen und habe ständig für Ärger gesorgt.
Publiziert: 28.01.2023 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 28.01.2023 um 09:54 Uhr
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Ibrahim A. zückte am Mittwoch in einem Regio-Zug ein Messer und tötete zwei Menschen.
Foto: AFP

Am Mittwoch erschütterte eine Gewalttat Deutschland: In einem Regio-Zug von Kiel nach Hamburg zückte Ibrahim A.* (33) ein Messer und stach wahllos auf Reisende ein. Der Flüchtling beendet damit das Leben zweier jungen Menschen auf brutalste Art und Weise: Eine Frau (†17) und ein Mann (†19) sterben.

Einige ehemalige Mitbewohner von A., dessen Strafakte bereits zuvor prall war, überrascht A.'s Killer-Attacke kaum. Mit seiner aggressiven Art habe der staatenlose Palästinenser ständig für Konflikte gesorgt. Dies berichtet «Focus».

«Niemand wollte etwas mit ihm zu tun haben»

Fadlullah berichtet der Zeitung von der Zeit, als er zusammen mit Ibrahim A. in der Flüchtlingsunterkunft in Kiel gewohnt hat. Beim Iraker (26), der seit acht Jahren in der Gemeinschaftsunterkunft wohnt, hat der Messer-Angreifer, der inzwischen in U-Haft sitzt, einen bleibenden Eindruck hinterlassen – und zwar keinen guten.

«Niemand wollte etwas mit ihm zu tun haben, er war ein Stressmacher», sagt Fadlullah zu Focus. Er sei ein Einzelgänger gewesen und galt als unbeliebt. Die Bewohner würden sich an ihn als aggressiven und kriminellen Menschen erinnern. Als er dann die Unterkunft im Herbst 2012 aus der Unterkunft geworfen wurde, war man «wirklich froh». A. hatte wegen diverser Taten Hausverbot erhalten, wie die Zeitung weiter schreibt.

A. prügelte sich regelmässig

Mehrfach sei A. in Schlägereien verwickelt gewesen, wie Bewohner Fadlullah berichtet. Er soll seine Mitbewohner belästigt und gar bedroht haben. Einige «hatten richtig Angst» vor ihm.

Gegenüber «Focus» will sich die Heimleitung nicht zu der Zeit äussern, als A. in der Unterkunft gewohnt hat. Man sei allerdings «sehr schockiert» über die Tat.

Auch der Syrer Mohammed (25) hat mit dem Angreifer von Broksted gewohnt und berichtet von dem schwierigen Zusammenleben mit ihm: «Er war immer ein Störenfried und sorgte regelmässig für Ärger. Ständig brüllte er im Flur herum und bedrohte die Bewohner», so Mohammed zur Zeitung. Doch damit nicht genug: Der Palästinenser soll gar für Polizeieinsätze gesorgt haben.

Jetzt sitzt der Zug-Killer erneut in U-Haft

Die Erzählungen der ehemaligen Mitbewohner von Ibrahim A. erstaunen nicht. Seit der blutigen Tat vom Mittwoch ist bekannt: Bei dem Angreifer handelt es sich um alles andere als ein unbeschriebenes Blatt. Die Liste seiner Straftaten ist lang: Scheckkartenbetrug, sexuelle Nötigung, Körperverletzung. Insbesondere Letzteres taucht in seiner Kriminalakte immer wieder auf.

Der Umstand, dass A. wenige Tage vor dem tödlichen Angriff noch in U-Haft sass, stösst bei vielen auf Unverständnis. Am Donnerstag wurde der Täter wegen zweifachen heimtückischen Mordes und vierfachen versuchten Totschlags erneut in Untersuchungshaft genommen worden. Das teilte ein Sprecher der für die Ermittlungen zuständigen Staatsanwaltschaft in Itzehoe mit. (dzc)

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