Nichts ahnend fuhr ein Krematoriumsmitarbeiter am vergangenen Samstag in ein Spital in der südbrasilianischen Stadt Sāo José, um einen Leichensack abzuholen.
Plötzlich erlebt der Mann aber den Schock seines Lebens: Bei der vermeintlichen Leiche handelte es sich um eine lebendige Person! Das berichtet die «New York Post».
Seniorin habe noch schwach geatmet
Konkret lag in dem Sack die 90-jährige Norma Silveira da Silva. Sie war wenige Stunden zuvor wegen einer Harnwegsinfektion für tot erklärt worden. Wie eine Betreuerin dem Nachrichtenportal NaTelinha, sagte, sei der Körper der Seniorin daraufhin hastig ins Leichenhaus gebracht worden. Nicht einmal ihre Lieben hätten sich von ihr verabschieden können.
Als der Bestattungsmitarbeiter schliesslich den Sack öffnete, war ihm sofort klar, dass da Silva nicht tot war. Ihr Körper sei noch warm gewesen und sie zeigte keine Totenstarre. «Als er die Tasche öffnete, atmete sie sehr schwach. Da sie nicht mehr bei Bewusstsein war, konnte sie nicht um Hilfe bitten», so die Betreuerin. Fast zwei Stunden lang habe die Seniorin in der versiegelten Tasche verbracht und sei dabei fast erstickt.
Und dann starb sie zum zweiten Mal
Als sich schliesslich herausgestellt hatte, dass es sich bei der Todeserklärung um einen Irrtum gehandelt hat, wurde die Totgeglaubte in ein Spitalzimmer gebracht. Wie die «Post» berichtet, sei ihr Zustand zu diesem Zeitpunkt sehr schlecht gewesen.
Wie schlecht es ihr tatsächlich ergangen sein muss, wurde am nächsten Morgen klar: Da Silva wurde erneut für tot erklärt – dieses Mal handelte es sich aber um keinen Irrtum.
Woran die 90-Jährige schliesslich starb, ist unklar. Laut des Berichts habe es entweder an einer fehlenden medizinischen Behandlung oder an einer Erkrankung gelegen. Im Totenschein wurde als Ursache dieses Mal zumindest «septischer Schock» angegeben.
Das Gesundheitsministerium hat inzwischen eine Untersuchung zum Fall eingeleitet. Auch die Familie will das Ganze nicht auf sich sitzenlassen und plant das Spital zu verklagen. (dzc)