16 Jahre nach dem Tsunami wurde Abrip Asep in einer psychiatrischen Klinik entdeckt
Totgeglaubter Polizist taucht wieder auf

Über 16 Jahre trauerte eine indonesische Familie um Abrip Asep, der seit dem grossen Tsunami verschwunden war. Nun ist der Polizist plötzlich wieder aufgetaucht.
Publiziert: 19.03.2021 um 16:48 Uhr
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Aktualisiert: 19.03.2021 um 17:05 Uhr
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16 Jahre nach dem Tsunami hat man Abrip Asep in einer psychiatrischen Klinik entdeckt.
Foto: Zvg

Es war eine der folgenschwersten Naturkatastrophen der letzten Jahrzehnte: Für alle unerwartet, bildete sich am 26. Dezember 2004 im Indischen Ozean ein gigantischer Tsunami, der Millionen von Menschen an den Stränden der umliegenden Länder überraschte. Rund 230'000 Menschen starben.

Seit damals wurde auch der indonesische Polizeioffizier Abrip Asep vermisst, der an jenem Tag Dienst leistete. Nach anfänglichem Hoffen, ihn wiederzufinden, gab seine Familie auf. Er wurde für tot erklärt.

Nun erlebte die Familie aber eine grosse Überraschung. In einem Gruppenchat auf Social Media entdeckte sie ein Bild von Abrip Asep. Er lebt!

In Klinik eingewiesen

Der Polizist war nach der Flutwelle in eine psychiatrische Klinik in Aceh eingewiesen worden, weil er ein Trauma erlitten hatte. Einer der Verwandten sagte in lokalen Medien: «Ich kann es nicht glauben, fast 17 Jahre keine Nachrichten, und wir dachten, dass er gestorben sei, wir wussten nicht, dass er noch am Leben ist.»

Die Polizei bestätigte, dass es sich beim Mann um Abrip Asep handelt. Ein Polizeisprecher in Aceh sagte: «Obwohl er wegen des Tsunamis psychisch krank ist, ist seine Familie sehr dankbar dafür, ihn lebend gefunden zu haben.»

Warum seine Familie über den Verbleib von Asep nicht unterrichtet worden war, ist unbekannt.

106 Schweizer getötet

Der Tsunami war durch ein Erdbeben der Stärke 9,1 und einem Epizentrum 85 Kilometer vor der Nordwestküste der indonesischen Insel Sumatra ausgelöst worden. Nebst Indonesien trafen die Wellen auch die Küsten von Sri Lanka, Thailand und Indien. In Aceh auf Sumatra erreichten sie eine Höhe von bis zu 30 Metern.

Es traf viele Feriengäste, die über die Weihnachtstage an die Wärme gereist waren. Unter den Toten waren auch 106 Schweizer. (gf)

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