Gregor R.* (33) kann sich an nichts erinnern, was an jenem schicksalhaften Tag im Januar dieses Jahres passiert ist. Alles, was er weiss, hat ihm sein Bruder erzählt, der bei dem Forstunfall anwesend war – und ihm vermutlich das Leben rettete. «Ich habe am Boden Holz aufgearbeitet, als mir plötzlich ein Stamm von hinten auf den Kopf gefallen ist», sagt R. gegenüber der «Kronenzeitung».
Der Bruder alarmierte sofort die Rettung. Aufgrund der schweren Verletzungen wurde Gregor R. nach der Erstversorgung mit dem Helikopter ins Uniklinikum Graz (Ö) geflogen und notoperiert. Doch dann nahm der Fall eine bizarre Wendung. Eine Neurochirurgin soll ihre erst 13-jährige Tochter mit in den OP genommen haben. Es gebe Beweise, dass die 13-Jährige das Bohrloch am Schädel des Patienten vorgenommen hat, wie der Anwalt von R. betont. Involvierte hätten das Vorgehen spitalintern zugegeben.
Anwalt fordert Schmerzensgeld
Die involvierten Ärzte wurden mittlerweile fristlos entlassen. «Man muss nicht Jus studiert haben, um zu wissen, dass es nicht richtig ist, wenn eine 13-Jährige einen Schädel aufbohrt», sagt der Anwalt gegenüber der Zeitung. Für ihn steht der Tatbestand der schweren Körperverletzung ausser Zweifel. Gregor R. lag nach der OP elf Tage auf der Intensivstation. Bis heute ist er krankgeschrieben und in medizinischer Betreuung. «Ich kann nicht sagen, wie lange der Krankenstand dauern wird, das ist noch offen», sagt er. Schlaflose Nächte quälen ihn zusätzlich zu den körperlichen Beschwerden.
Bei der Spitalsgesellschaft wird vorerst weder bestätigt noch dementiert, dass die 13-Jährige selbst den Bohrer ansetzte. Dass die Jugendliche «aktiv im OP-Geschehen teilgenommen» habe, sei erst nach einer Aussage am 29. Mai bekanntgeworden, heisst es auf Anfrage der «Kleine Zeitung». Die Operation selbst sei komplikationslos verlaufen. Der Anwalt will für seinen Mandanten Schmerzensgeld erwirken und nicht nur die entlassenen Ärzte, sondern das gesamte OP-Team belangen.
Österreichische Medien haben bereits in der Vergangenheit über den Fall berichtet. Gregor R. selbst erfuhr erst im Juli von der Polizei, dass er der Patient ist, um den sich die Berichterstattung dreht. «Ich habe in der Zeitung von dem Vorfall mit der 13-Jährigen im OP-Saal gelesen. Ich habe aber nicht gewusst, dass ich der Patient war!», sagt er. «Man fühlt sich wie ein Versuchskaninchen.»
*Name geändert
Blick benutzt künstliche Intelligenz als Helferin bei der Redaktionsarbeit, etwa beim Aufspüren verschiedener Quellen oder beim Erstellen von Zusammenfassungen von Texten. Blick befolgt beim Einsatz von KI strenge Regeln. So hat immer der Mensch das letzte Wort. Mehr Infos gibts hier.
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