Sein Gesicht ist gezeichnet vom Krieg. Blutverschmiert. Zum Zeitpunkt der Aufnahme kämpft der russische Soldat um sein Leben. «Hallo zusammen. Wir sind in ein brutales Blutbad geraten. Wir wurden richtig verprügelt», sagt er. Seine Lippen bewegen sich nur leicht. Für grössere Regungen fehlt wohl die Kraft.
Der Russe liegt in einem Schützengraben. Seine Kameraden sind auf dem Twitter-Video nicht zu sehen. Die Aufnahme stellte der ukrainische Journalist Dmitri, der den Twitter-Account «War translated» betreibt, ins Netz. Nach einigen Sekunden sagt der Verwundete: «Hier ist mein Bein.» Daraufhin dreht er sein Handy um. Nebst einem Blut-Fleck ist nicht viel zu sehen. Wie dramatisch die Situation ist, versteht man trotzdem.
Granate als letztes Argument
«Wir bekommen keine Hilfe!», klagt der Russe. Sein Blick wirkt nachdenklich. Er ist im Todeskampf auf sich alleine gestellt. Dann schlagen weitere Geschosse ein. Die Erde zittert. Kurzzeitig verschwindet er aus dem Bild. «Weiss der Teufel, ob das unsere Artillerie ist oder nicht.» Ein banger Blick in Richtung Himmel.
Dann hält er eine Granate in die Kamera. «Keiner holt uns raus. Das ist das letzte verbleibende Argument.» Er atmet einmal tief durch. «Ich liebe euch alle.» Zum Schluss des Videos teilt er noch einmal resigniert mit: «Wir wurden schwer geschlagen.» Wo die Aufnahme entstanden ist und wie es für den Russen ausging, ist bisher nicht bekannt. (abt)