Auf einen Blick
- Europas meistgesuchte Frau nach vier Jahren Flucht gefasst
- Tierschützerin tarnte Drogengeschäfte unter Deckmantel einer Tierrettungsorganisation
- Zehn Komplizen bereits gefasst und zu langen Haftstrafen verurteilt
Vier Jahre lang war sie auf der Flucht: Nun ging Tania Gomez (32), die meistgesuchte Frau Europas, Europol-Ermittlern ins Netz.
Die 32-jährige Tierschützerin, die für die Organisation «HundGarnin» tätig war und sich online als Retterin von verstossenen Strassenhunden inszenierte, geriet 2021 ins Visier der Polizei. Sie soll in grossem Stil an Drogengeschäften beteiligt gewesen sein und kiloweise Kokain sowie Geldsummen in Millionenhöhe durch Europa geschmuggelt haben, wie Unterlagen belegen. Dies alles unter dem Deckmantel der Tierrettungsorganisation. Während ihrer Arbeit für Europas Drogenbosse dokumentierte sie in Instagram-Videos ihr Engagement für die Tiere.
Im Mai 2020 soll sie in Stockholm zehn Kilo Kokain entgegengenommen haben. Bei einer Razzia im Geldwechselbüro «WorldExchange» stiessen Europol-Fahnder auf Plastiksäcke voller Geld – angeblich die Einnahmen aus dem Handel. Gomez gelang die Flucht, sie tauchte unter.
Auslieferungsgesuch gestellt
Vergangene Woche gelang auf der kanarischen Insel Lanzarote der Zugriff, wie «Bild» unter Berufung auf Polizeiangaben berichtet. Polizeisprecherin Isabel López zum Boulevardblatt: «Die Polizei konnte Tania Gomez in der Ortschaft Tias auf Lanzarote festnehmen.»
Zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung hätten zum Ermittlungserfolg geführt.
Die schwedische Staatsanwaltschaft wirft Gomez vor, über Jahre für die Drogen-Mafia gearbeitet zu haben. Zehn Komplizen der Schwedin wurden bereits gefasst und verurteilt. Sie erhielten lange Haftstrafen.
Staatsanwältin Anna Stråth betont gegenüber «Bild»: «Das spielt im Verfahren gegen Tania Gomez keine Rolle. Sie wird ihren eigenen Prozess bekommen.» Die Auslieferung nach Schweden könnte laut Stråth noch einige Zeit dauern, wie sie gegenüber dem Fernsehsender TV4 sagt. «Wir haben einen Antrag auf Auslieferung gestellt, der nun in Spanien geprüft wird. Das kann Wochen, aber auch Monate dauern.»