«Es gab keinen Luftangriff auf das Spital»
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Influencerin entführt?«Es gab keinen Luftangriff auf das Spital»

Sie flüchtete bei Bombenangriff auf Kinderspital in Mariupol
Influencerin Marianna Wischemirskaja wohl von Russen entführt

Als ein Spital in Mariupol bombardiert wurde, gelang einer hochschwangeren Influencerin die Flucht. Die Russen sprachen von Propaganda. Nun ist die Beauty-Bloggerin in einem Video aufgetaucht und unterstützt die Russen. Die Befürchtung: Sie wurde entführt.
Publiziert: 03.04.2022 um 01:13 Uhr
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Aktualisiert: 03.04.2022 um 09:36 Uhr
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Das Bild der hochschwangeren Influencerin Marianna Wischemirskaja , als sie aus einem Kinderspital flüchtete, ging um die Welt.
Foto: keystone-sda.ch

Sie ist das Gesicht des Krieges. Marianna Wischemirskaja entkam am 9. März aus dem Krankenhaus in Mariupol (Ukraine), als es von den Russen zerbombt wurde. Mit blutendem, geschwollenen Gesicht, schwarz-weiss-gepunktetem Pyjama, violetter Umhängetasche und sichtlich hochschwanger rannte sie die Treppen des Spitals herunter – eingefangen von Fotokameras.

Sie wurde damit zum Symbol aller Unschuldigen, die zu Opfern von Putins Feldzug geworden sind. Drei Tage später brachte die Beauty-Bloggerin ihr Kind zur Welt. Es war ein Zeichen der Hoffnung für viele Menschen.

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Sie verteidigt die Russen – Entführung vermutet

Nun wurde Wischemirskaja aber offenbar entführt! Das berichtete zuerst die ukrainische Zeitung «Obozrevatel», später bestätigen die Investigativjournalisten von Bellingcat den Vorfall. Demnach wurde die Frau nach Donezk gebracht. Dort erschien sie in einem Video, das in den von Russland kontrollierten sozialen Netzwerken verbreitet wurde. Darin sagt sie, dass es keinen Luftangriff auf das Krankenhaus gegeben habe, sondern nur Explosionen unbestimmter Art. In knapp sieben Minuten erklärt sie, dass sie zwar im Spital war, aber schon einige Tage aufgefordert worden sei, es zu verlassen, da es vom Militär gebraucht werde. Ihre Fotos seien zudem ungewollt von einem Journalisten der Nachrichtenagentur AP gemacht worden.

Das ist genau die Geschichte, die Russland nach dem Angriff dem Westen verkauften wollte. Nach dem Bombenhagel auf das Spital wies der russische Aussenminister Sergej Lawrow (71) die Vorwürfe zurück, dass dort Schwangere und Kinder gelegen seien. Russland habe bereits am 7. März die Vereinten Nationen informiert, dass in der ehemaligen Klinik kein medizinisches Personal mehr sei, sondern ein Lager ultraradikaler Kämpfer des ukrainischen Bataillons Asow. Er sprach von einer «Manipulation» der gesamten Welt mit Informationen zu mutmasslichen Gräueltaten der russischen Armee. Kurz darauf meldete die russische Botschaft in der Schweiz sogar, es handle sich bei den Bildern um Schauspieler.

Wie es Marianna Wischemirskaja und ihrem Kind geht, ist nicht bekannt. (vof)

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