Schon fast vier Monate dauert die russische Invasion in der Ukraine an – fast genau so lange wird um die Region rund um die Grossstadt Saporischschja, im Donbass, gekämpft. Immer wieder kommt es hier zu massiven Artillerie- und Luftangriffen der Russen.
Der Betrieb der ansässigen Eisenerz-Fabrik wurde deshalb bereits im März eingestellt, inzwischen befindet sie sich in russischer Hand. Nun warnt der Gouverneur der Region, Oleksandr Starukh (49), in einer Fernsehansprache vor einer Katastrophe: Sollte die Fabrik nicht mehr mit genügend Wasser versorgt werden, könnte das Grundwasser rund um die Anlage mit Eisenerz verseucht werden.
Ausbruch von gefährlichen Krankheiten
Es ist nicht die erste kriegsgeplagte ukrainische Stadt, die von Krankheiten und Seuchen bedroht wird. In Mariupol und Cherson beispielsweise sind bereits erste Cholera-Fälle aufgetaucht – eine Krankheit, die in der Schweiz zuletzt vor über 150 Jahren wütete. Grund für die Durchfallerkrankung: Verunreinigung durch Leichen und Müll.
Die letzte schwere Cholera-Epidemie gab es in der Ukraine im Jahr 1995. Seitdem kam es immer wieder zu kleineren Ausbrüchen.
Tuberkolose, Corona und HIV
Wegen fehlender Behandlungsmöglichkeiten und Impflücken könnten laut Medizinern etwa auch die Ausbreitung von Krankheiten wie Typhus, Hepatitis A und C, sowie Corona und HIV gefördert werden.
Ein weiteres grosses Problem für die Gesundheitslage in der Ukraine stellt zudem die Lungen- und Atemwegserkrankung Tuberkulose dar. Wie die «Schweizerische Ärztezeitung» berichtet, kommt die Krankheit in der Ukraine etwa fünfzehn Mal häufiger vor als in der Schweiz. Schweizer Mediziner warnen deshalb sogar vor einer Verschleppung solcher Krankheiten durch Flüchtlinge. (bra)