Seit September vermisst
Gross-Razzia wegen verschwundenem Émile (2)

Seit September ist der kleine Émile aus Frankreich wie vom Erdboden verschluckt. Sämtliche Suchaktionen verliefen im Sand. Am Dienstag haben die Behörden einen neuen Versuch gestartet und eine Mega-Razzia durchgeführt. Hundert Polizisten waren im Einsatz.
Publiziert: 08.11.2023 um 18:06 Uhr
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Aktualisiert: 31.03.2024 um 14:27 Uhr
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Niemand weiss, wo der kleine Émile (2) aus Frankreich ist. Er wird seit vier Monaten vermisst.
Foto: AFP

Seit fast vier Monaten fehlt von dem kleinen Émile (2) aus Frankreich jede Spur. Der damals Zweijährige hatte in Le Vernet im Département Alpes-de-Haute-Provence friedlich im Garten seiner Grosseltern gespielt, als er plötzlich verschwand.

Sämtliche aufwendige Suchaktionen blieben ohne Erfolg. Die Suche nach dem Buben wurde eingestellt – bis jetzt. 

Am Dienstag haben die französischen Ermittler einen erneuten Anlauf gestartet. Die Behörden führten eine grossangelegte Razzia durch. Das berichten die französische Zeitung «Le Parisien» und der Fernsehsender BFMTV. 

Auch das Haus von Émiles Grosseltern wurde durchsucht

Rund 100 Polizisten seien an rund 30 Orten im Einsatz gewesen. Dabei hätten die Beamten unter anderem digitale Speichermedien wie Computer beschlagnahmt.

Der Zeitung zufolge haben die Ermittler auch das Haus von Émiles Grosseltern ins Visier genommen. Wie sich die Behörden zitieren liessen, gelten sie aber nicht als konkrete Verdächtige.

Man überprüfe vielmehr sämtliche Menschen, die sich während des Verschwindens des Jungen in seiner Nähe aufgehalten haben. Zu Festnahmen sei es im Rahmen der Razzia nicht gekommen. 

Wie ein mit den Ermittlungen vertrauter Beamter zu BFMTV sagt, wird in alle Richtungen ermittelt: «Die Zahl der durchsuchten Häuser zeigt, dass es sich nicht um eine gezielte Aktion handelt.»

«Sie haben drei oder vier Stunden lang alles durchsucht»

So hätten die Ermittler wahllos Häuser durchsucht – und zwar gründlich. «Sie sind am Morgen um 6 Uhr bei mir zu Hause angekommen. Sie haben drei oder vier Stunden lang alles durchsucht. Sie haben meine kompletten Handydaten gespeichert», so ein Bewohner von Le Vernet. Bei seinem Nachbarn sei es genauso gewesen.

Nachdem die Suche nach Émile monatelang erfolglos war, hat es im Fall erst kürzlich eine neue Spur gegeben. Diese führte zu einem jungen Landwirt (16) aus der Gemeinde, in der das Kleinkind verschwunden ist. 

Da der Jugendliche mit seinem Traktor häufig zu schnell unterwegs sei, vermuten Dorfbewohner, dass er den kleinen Émile überfahren haben könnte. Der Landwirt weist jedoch jegliche Vorwürfe von sich. (dzc)

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