Seit neun Tagen suchen französische Ermittler nach dem in den Ferien verschwundenen Émile S.* (2). Doch die Chance, den kleinen Bub unversehrt zu finden, schwindet Tag für Tag. Jetzt ist im abgelegenen südfranzösischen Bergdorf Le Vernet offenbar ein Metalldetektor zum Einsatz gekommen, berichtet der französische Nachrichtensender BFMTV am Sonntag.
Der Grund für den Metalldetektor-Einsatz: Dorfbewohner befürchteten, dass der Zweijährige beim Spielen zwischen Heuballen in ein landwirtschaftliches Gerät geraten und getötet worden sein könnte.
Der verwendete Detektor soll hochsensibel und extrem präzise sein. Normalerweise werden solche Suchgeräte von der Armee verwendet und können gar einen drei Zentimeter kleinen Metallknopf problemlos aufspüren.
«Das wäre schrecklich»
«Wir haben Angst, dass der Bub im Herbst gefunden wird, wenn die Landwirte ihre Tiere füttern», sagte ein Bauer des Dorfes mit 25 Einwohnern zum Nachrichtensender. Manchmal würden dann auch tote Rehe gefunden. «Das wäre schrecklich.»
Die Ermittler gingen nach Hinweisen der Dorfbewohner der neuen Spur nach. Die Staatsanwaltschaft hat am Montag offizielle Ermittlungen zum Verschwinden des Kleinkindes eingeleitet, die Suche hat bis anhin jedoch zu keinen neuen Erkenntnissen geführt. Le Vernet wurde aus Angst vor Schaulustigen mittlerweile abgesperrt.
Suche wurde eingestellt
Am Samstag stand zunächst der Verdacht im Raum, Émile könnte im hohen Gras von einem Greifvogel oder einem anderen Wildtier attackiert worden sein. Dies schlossen die Ermittler nach kurzer Zeit aus. Am Mittwoch wurde die umfassende Suche nach dem Bub zunächst eingestellt. Die Durchsuchung aller 30 Häuser des Weilers sowie aller Fahrzeuge in der Umgebung lieferte keine Ergebnisse.
Émile S. war am Abend des 8. Juli im abgelegenen Bergdorf Le Vernet in den französischen Voralpen beim Spielen im Garten verschwunden. Seine Grosseltern wählten den Notruf, nachdem sie ihren Enkel nicht mehr wiedergefunden hatten. (ene)
*Name bekannt