Holländer überzeugt
Planeten kündigten das Türkei-Beben an

Wie konnte ein niederländischer Mann das Megabeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet drei Tage vorher voraussagen? Aufgrund von Positionen von Planeten, sagt dieser. Dagegen wehrt sich die wissenschaftliche Gemeinschaft.
Publiziert: 15.02.2023 um 02:07 Uhr
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Aktualisiert: 15.02.2023 um 08:56 Uhr
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Am 3. Februar praktisch exakt mitsamt Epizentrum angekündigt, am 6. Februar erfolgte es: das Megabeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet.
Foto: Twitter @hogrbe
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Daniel KestenholzRedaktor Nachtdienst

Mehr als eine Woche nach den Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist die Zahl der Toten auf mehr als 40'000 gestiegen. Drei Tage vor den Beben hatte Frank Hoogerbeets nicht nur die Region genau vorhergesagt, wo sich «früher oder später» ein starkes Beben ereignen werde. Er wusste auch bereits, wo genau das Epizentrum des Bebens liegt.

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Die Beben der Stärken 7,8 und 7,5 hatten sich am 6. Februar kurz nach Mitternacht Ortszeit ereignet. Bereits am 3. Februar sagte der Holländer Frank Hoogerbeets die Beben auf Twitter voraus.

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Planetare Geometrie habe Beben angekündigt

Hoogerbeets gibt an, für das Forschungsinstitut Solar System Geometry Survey (SSGEOS) zu arbeiten, das laut seiner Webseite die «Geometrie zwischen Himmelskörpern im Zusammenhang mit seismischen Aktivitäten überwacht». Andere Forscher werden auf der Webseite allerdings nicht aufgeführt. Auf diese Geometrie zwischen Himmelskörpern hatte Hoogerbeets seine Vorhersage gestützt.

Als seine Prophezeiung nach den Beben viral ging, erklärte der Holländer auf Twitter: «Wie ich bereits sagte, würde dies früher oder später in dieser Region geschehen, ähnlich wie in den Jahren 115 und 526. Diesen Erdbeben gehen immer kritische planetarische Geometrien voraus, wie wir sie am 4. und 5. Februar hatten.»

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Schon am 2. Februar hatte Hoogerbeets ein ausführliches Video zum angekündigten Beben gepostet. Er spricht von Mondphasen, die zusammen mit planetaren Phasen «möglicherweise ernsthafte seismische Aktivitäten auslösen könnten». Eine «grössere seismischen Aktivität» erwarte er «nach dem nächsten Vollmond am 6. Februar». Später ergänzt Hoogerbeets: «Seit September 2022 ereigneten sich vier von fünf Erdbeben schwächer als 7,5 innerhalb von drei Tagen nach Vollmond, drei davon innerhalb eines Tages.»

Forscher beteuert Seriosität seiner Wissenschaft

Hoogerbeets Ausführungen lösten eine Flut von Reaktionen aus. Es gebe keine wissenschaftliche Grundlage für Erdbebenvorhersagen, schon gar nicht aufgrund von Planetenausrichtungen. Hoogerbeets' Antwort: «Ja, es gibt viel Widerstand in der wissenschaftlichen Gemeinschaft, was den Einfluss der Planeten und des Mondes angeht. Aber es gibt keine umfassende Forschung, die das widerlegt.»

Dabei verweist der Holländer auf einen 1959 im Wissenschaftsmagazin «Nature» erschienenen Forscherbrief, der von einer «bemerkenswerten Korrelation zwischen den Positionen des Uranus und dem Zeitpunkt grosser Erdbeben» spricht.

Er sei kein Scharlatan: «Ich bin kein ‹Orakel›, ‹Mystiker› oder ‹Prophet› und ich gebe niemals genaue Daten für grössere Erdbeben an», beteuert Hoogerbeets. «Ich bin ein Forscher, der die Beziehung zwischen Erdbeben und Planetenpositionen untersucht.» Dazu habe er auch eine eigene Software entwickelt.

Kritische Konstellation im August 2023

Hoogerbeets macht zunächst keine weiteren Vorhersagen, wo die Erde demnächst beben werde. Mit Vorhersagen gehe er höchst spärlich um. Zu den Erderschütterungen im türkisch-syrischen Grenzgebiet schien er seiner Sache jedoch äussert sicher zu sein.

Eine Andeutung macht er. Eine kritische Planetenkonstellation, die womöglich seismologische Auswirkungen auf die Erde habe, sieht Hoogerbeets Forschungsinstitut im kommenden August.

Kryptisch heisst es: «Im August 2023 werden die Sonne, Jupiter und Saturn, die grössten Himmelskörper unseres Sonnensystems, ein sehr interessantes Dreieck von 30-60-90 Grad bilden.»

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