Tausende Menschen demonstrieren in Brüssel gegen die Corona-Auflagen. Laut erster Schätzungen versammelten sich rund 50'000 Personen am Sonntag in der Brüsseler Innenstadt, wie eine Sprecherin der belgischen Polizei der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Sechs Personen seien bereits vor Beginn der Demonstration wegen Besitzes von gefährlichen oder verbotenen Gegenständen festgenommen worden, sagte die Sprecherin. Im Verlauf der Demonstration wurden etwa 70 Demonstrierende verhaftet.
Polizei setzt Tränengas und Wasserwerfer ein
Die Demonstranten marschierten vom Nordbahnhof ins Europäische Viertel, wo teils Krawalle ausbrachen, wie die Nachrichtenagentur Belga und andere Medien berichteten. Demnach warfen Demonstranten Gegenstände, darunter auch Steine und Feuerwerkskörper, auf Polizisten und beschädigten Gebäude. Ein Twitter-Video zeigt, wie Demonstrierende die Polizei angreifen. Während die Beamten sich in eine U-Bahn-Station flüchten, werfen Personen mit Absperrgittern und Abfallsäcken nach ihnen. Angezündete Mülltonnen werden die Treppe hinuntergeworfen. Laut dem Sender RTL warfen maskierte Demonstranten die gläserne Eingangstür zum Sitz des EU-Aussenbeauftragten ein.
Die Polizei habe Tränengas und Wasserwerfer eingesetzt, um die Beteiligten wegzudrängen. Auf Videos online waren eingeschlagene Fensterscheiben des Gebäudes des Europäischen Auswärtiger Dienstes zu sehen. Ab 15 Uhr wurde die Demonstration nach Angaben der Polizei aufgelöst.
Laut eines Berichts der Nachrichtenagentur Belga trugen die Demonstrierenden Fahnen verschiedener Länder wie Deutschland, Frankreich und Polen, viele marschierten ohne Gesichtsmasken. Auf Schildern standen den Angaben zufolge Parolen gegen die Corona-Impfung und Aufrufe, Kinder zu «schützen». Die Demonstration wurde laut Belga von verschiedenen europäischen Gruppen organisiert. (SDA)