Weil er der Schwiegervater des «kurdischen Fuchs» Rawa Maijd (37), der als Hauptanführer der schwedischen Verbrecherbande Foxtrot gilt, ist, hat ein Mann aus Uppsala vor seinem Haus eine Überwachungskamera installiert.
Der Mann, dessen Schwiegersohn für zahlreiche Schiessereien und Bombenanschläge verantwortlich gemacht wird, wollte damit wohl sich und seine Familie schützen. Zu Recht, wie jetzt ein Bericht der «Bild» zeigt.
Demnach soll in der Nacht auf den 13. September kurz vor 4 Uhr ein Mann, ausgerüstet mit Sturmhaube und Pistole, an seiner Tür geklingelt haben. Das zeigen Aufnahmen der Überwachungskamera, die mittlerweile von der Polizei veröffentlicht wurden.
«Geht nicht an die Tür!»
Neben dem Schwiegervater befanden sich seine Frau und seine erwachsene Tochter im Haus. Letztere befand sich zum Zeitpunkt des Beinahe-Überfalls im ersten Stock und erblickte auf der Überwachungskamera den Killer.
«Geht nicht an die Tür!», warnte sie ihre Eltern via Textnachricht panisch. Wenig später alarmierte die Tochter die Polizei. Wie es im Bericht heisst, versuchte die Familie sich so leise wie möglich zu verhalten, um den Killer nicht auf sie aufmerksam zu machen.
Der hingegen wurde zunehmend unruhiger. Schliesslich soll er per Smartphone von seinen Handlangern Anweisungen bekommen haben. Er solle Steine an die Tür sowie durchs Fenster werfen. Der mutmassliche Killer befolgte den Befehl.
Er warf Steine gegen die Tür
Zeit für mehrere Würfe bleibt dem Killer aber nicht. Kurz darauf kreuzte die Polizei auf und nahm ihn fest. Unfassbar: Bei dem Mann handelte es sich um einen gerade mal 17-jährigen Jugendlichen. Über sein Smartphone ging der Polizei auch der Mittäter, der dem Teenie Anweisungen gegeben hat, ins Netz. Dabei handelt es sich um einen 19-Jährigen, der die Situation von einem Auto in der Nähe aus beobachtet hatte.
Schweden hat seit Jahren ein massives Problem mit Bandengewalt. In keinem andern europäischen Land ist die Mordrate so hoch wie hier. Vor allem in den Vororten von Stockholm, Göteborg und Malmö sorgen Banden und Islamisten für Angst und Schrecken.
Seit September dieses Jahres hat sich der Bandenkrieg erneut zugespitzt. Der Grund: Majid hat sich in die Türkei abgesetzt – seither streiten sich andere Kriminelle um die Nachfolge.
«Ich hätte nie geschossen»
Wegen der Aktion steht der 17-Jährige nun unter Mordverdacht und musste sich vor Gericht verantworten. «Ich hätte nie geschossen. Ich wollte ihnen nur Angst einjagen», soll er den Richtern gesagt haben.
Vor Gericht kommt auch der Schwiegervater zu Wort. Er berichtet von der ständigen Bedrohung und davon, wie sehr seine Familie darunter leidet. Zudem schäme er sich auch ein Stück weit: «Ich hatte so eine Angst, als schlechter Mensch abgestempelt zu werden, weil meine Tochter mit Rawa Majid zusammen ist.»
Das Urteil wird am 20. Dezember erwartet. (dzc)