Sie sind wieder da: Geile Ziegenböcke haben erneut Llandudno übernommen. Die Tiere ziehen durch die nordwalisische Küstenstadt, streifen durch Vorgärten und Strassen – auf der Suche nach Weibchen.
Schon letztes Jahr statteten die Kaschmirziegen Llandudno einen Besuch ab. Eigentlich leben die rund 120 Tiere in der Nähe der Kalksteinklippen Great Orme und gelten als verwildert. Doch als wegen Corona die Bewohner in ihren Häusern blieben und die Strassen leer waren, kamen die Ziegen immer näher und näher – bis sie schliesslich durch die Stadt streiften.
Die Bewohner der Stadt sahen letztes Jahr den Ziegen-Überfall grössten Teils gelassen entgegen. Die Einheimische Lilah Mason sagte damals: «Einige haben ein paar Blumen verloren, aber es ist ein fairer Preis dafür, sie so nah sehen zu dürfen.»
Verhütungsaktion musste wegen Corona abgesagt werden
Dieses Jahr sind es aber deutlich mehr Tiere. Der Grund: Schon wieder Corona. Wegen der Massnahmen wurde eine Verhütungsaktion abgesagt. Dabei sollte den Ziegen eine Spritze verpasst werden, um die Empfängnis zu stören.
Durch die Erfahrungen im letzten Jahr seien die Tiere nun deutlich selbstbewusster und würden sich noch mehr trauen. Und genau das macht Wildtierexperten grosse Sorgen.
Sie befürchten, dass die Tiere von Autos angefahren werden könnten. «Autofahrer können buchstäblich um die Ecke kommen und mit acht oder neun Ziegen auf der Strasse konfrontiert werden», sagt Stadträtin Louise Emery zur britischen Zeitung «The Sun».
Und nicht nur das: Sally Pidcock vom Great Orme Country Park macht sich auch Sorgen, dass die Ziegen den Weg zurück in ihr eigentliches Revier nicht mehr so leicht finden werden. Besonders, weil sie auch nachts umherziehen würden. (jmh)