Auf einen Blick
- Norwegian-Flug entging knapp Katastrophe bei Landung in Molde, Norwegen
- Flugzeug rutschte über Landebahn, kam 150 Meter nach vorgesehenem Abschnitt zum Stehen
- 165 Passagiere und 6 Besatzungsmitglieder mussten über Notrutsche evakuiert werden
Auf dieses Reiseabenteuer hätten die Passagiere des Flugs DY430 der Billigfluggesellschaft Norwegian wohl lieber verzichtet!
165 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder schlitterten am Donnerstagabend in einer Boeing 737-800 die Landebahn des kleinen Flughafens im norwegischen Molde entlang. Die Maschine entging nur knapp einer Katastrophe, wäre fast ins Meer gerutscht.
150 Meter weiter hinten zum Stillstand gekommen
Was war passiert? Das Flugzeug war am Donnerstagabend um 18.19 Uhr mit einer Stunde und vier Minuten Verspätung in der norwegischen Hauptstadt Oslo gestartet. Nach nur 44 Minuten Flugzeit setzte der Passagierjet um 19.03 Uhr zur Landung auf der 2200 Meter langen Piste 25 des Flughafens in Molde an.
Dann wurde es turbulent. Die Boeing rutschte bei eiskalten Temperaturen über den Asphalt, scherte nach rechts aus und kam erst rund 150 Meter nach dem vorgesehenen Landeabschnitt zum Stehen. Wäre das Flugzeug nur wenige Meter weiter geschlittert, wäre es im Meer gelandet.
Passagiere weinten
Die Landebahn von Molde ist auf gleich drei Seiten vom Wasser des Fannefjords umgeben. Stig Waagbø (53), ein Passagier, der auf Sitz 5F gesessen hatte, sprach nach dem Schockmoment mit der norwegischen Zeitung «VG». «Als wir landeten, lag etwas Schnee, aber die Sicht schien gut zu sein. Ich bemerkte, dass wir etwas weit in der Landebahn aufsetzten. Dann begann ein Bremsvorgang, der Motor heulte auf, bevor das Flugzeug ein wenig zur Seite rutscht. Erst als wir gelandet waren, wurde mir klar: Hoppla, jetzt sind wir hier fünf Meter vom Meer entfernt!», sagte er.
Die Crew reagierte geistesgegenwärtig und ordnete die sofortige Evakuierung des Flugzeugs an. Die Passagiere mussten das Flugzeug über die Notrutsche verlassen, wie Aufnahmen in den sozialen Medien zeigten. Simon Kristiansen, ein weiterer Passagier, der im Flugzeug ganz vorne auf Sitz 1C gesessen hatte, berichtete, dass einige Insassen schockiert waren und weinten, aber die Evakuierung gut verlief.
Flughafen für mehrere Stunden gesperrt
Was war die Ursache für die Beinahe-Katastrophe? Vermutlich das Wetter. «Was ich jetzt weiss, ist, dass es eine glatte Landebahn war und es einen starken Windstoss gab», so Sara Neergaard, Pressesprecherin von Norwegian.
Die Polizei führte bei den Piloten und den vier Flugbegleitern einen Alkoholtest durch. Das Ergebnis: 0,0 Promille. Der Flughafen wurde nach dem Vorfall für mehrere Stunden gesperrt.