Ein randvoll mit Kadavern befüllter Lastwagen fährt zu einem Massengrab in Dänemark, kippt seine Ladung aus und fährt anschliessend wieder weg. In der Ladung befanden sich Hunderte tote Nerze. Der Grund für die Tötung der Tiere: In dänischen Zuchtfarmen wütet eine mutierte Form des Coronavirus.
Die dänischen Behörden haben beschlossen, die Nerze zu töten, weil diese Form des Coronavirus angeblich die Wirksamkeit der Impfstoffe herabsetzen könnte.
Katastrophe für Farmer, leidende Tiere
In den kommenden Tagen sollen in Dänemark zwischen 15 und 17 Millionen Nerze getötet werden – sie werden vergast. Bereits rund 1,9 Millionen sind bisher getötet worden, doch nicht alle sterben sofort: Manche überleben die Tortur und müssen leiden, eingepfercht in Containern. Das Veterinäramt will nun dafür sorgen, dass solche Vorfälle vermieden werden.
Der aus Hobro (Dänemark) stammende Farmer Bjorke sagt zur «Bild»-Zeitung: «Es tut mir in der Seele weh, dass das jetzt so endet. Meine Familie ist seit der achten Generation in der Pelzproduktion tätig. Ich verliere viele Millionen Kronen. Ich weiss nicht, wie viel ich von der Regierung wiederbekomme.»
Die Nerzfarmen in Dänemark sind immer wieder Ziel von Kritik. Im Jahre 2014 veröffentlichte die Tierrechtsorganisation Peta einen Bericht und schreibt darin, dass die Tiere in winzigen Käfigen gehalten werden und ein kurzes Leben unter unwürdigen Bedingungen führen müssen. Die Tiere seien teilweise schwer verletzt.
USA hat ebenfalls Probleme
Auch in den USA gibt es Probleme mit den Nerzen und dem Coronavirus: Zwischen 10'000 und 15'000 Nerze sind am Coronavirus gestorben. Etwa ein Dutzend Farmen sind unter Quarantäne.
«Das wird uns helfen, mehr über die Übertragungsdynamik zwischen Nerzen sowie anderen Tieren und Menschen zu erfahren», erklärt die US-Gesundheitsbehörde CDC gegenüber der Agentur Keystone-SDA. Derzeit gebe es keine Hinweise darauf, dass Tiere eine entscheidende Rolle bei der Übertragung des Virus auf den Mensch spielen würden. (myi)