Das Coronavirus bereitet auch den Dänen grosse Sorgen. Besonders, weil derzeit eine neue Virusmutation grassiert. Dieses stammt von den Nerzen ab. Insgesamt 214 Personen haben sich mit dieser Form angesteckt. 200 der Fälle wurden in der Region Nordjütland nachgewiesen. In dieser Region befinden sich besonders viele Nerzfarmen. Landesweit wurde Sars-CoV-2 bereits in 216 Zuchtanlagen gefunden.
Die dänische Regierung hatte am Mittwoch angeordnet, dass alle Nerze im Land - etwa 15 bis 17 Millionen Tiere - getötet werden sollen. Das sogenannte Cluster-5-Virus sei von den Tieren auf Menschen übertragbar, so das SSI. Es sei zwar wohl nicht gefährlicher, aber es bestehe das Risiko, dass die derzeit entwickelten Impfstoffe weniger gut gegen diese Variante wirken.
Risiko von Virusmutation erhöht
Die fortgesetzte Nerzzucht stelle während einer anhaltenden Corona-Pandemie ein erhebliches Risiko für die öffentliche Gesundheit dar, warnte das Gesundheitsinstitut. Eine hohe Anzahl von Nerzfarmen habe mehr Infektionen beim Menschen zur Folge und eine hohe Zahl infizierter Nerze erhöhe das Risiko für Virusmutationen, gegen die die derzeit entwickelten Impfstoffe eventuell nicht schützten.
In sieben Regionen in Nordjütland sind die Menschen nun aufgefordert, in ihren Kommunen zu bleiben. Der öffentliche Nahverkehr wird ab Montag eingestellt. Restaurants, Schwimmbäder und Fitnessstudios müssen schliessen. Betroffen von den Beschränkungen sind die Kommunen Hjørring, Frederikshavn, Brønderslev, Jammerbugt, Thisted, Vesthimmerland und Læsø.
Traktor-Demo in Dänemark
Ministerpräsidentin Mette Frederiksen sagte, man könne von einem reelen Lockdown in Nordjütland sprechen.
Viele Züchter machen sich nun Sorgen um ihre Existenz. Am Freitag fand darum eine Traktor-Demo statt. Die Farmer fordern Antworten von der Regierung, wie es mit ihnen beruflich weiter gehen soll. (man/SDA)