Sie sind jung und brutal: Ein Video zeigt, wie brutal eine fünfköpfige Mädchen-Gang eine Mitschülerin (15) auf einer Toilette verprügelt. Sie ziehen das Opfer an den Haaren, schlagen mehrfach ins Gesicht und gegen den Kopf und treten in den nach vorne gebeugten Oberkörper der 15-Jährigen.
Die Aufnahme entstand im Januar an der Dortmunder Robert-Koch-Realschule, wie die «Westdeutsche Allgemeine Zeitung» (WAZ) schreibt.
Es war offenbar nicht die erste Attacke, die die Schülerin über sich ergehen lassen musste. Bereits wenige Tage vor dem Brutalo-Angriff soll die Mädchen-Gruppe tätlich gegen das Opfer vorgegangen sein. Im Schulgebäude sollen sie die 15-Jährige blutig geschlagen haben, bis eine Lehrerin endlich dazwischen ging. Schon seit dem Schulwechsel des Opfers zum Jahresbeginn 2024 soll das Mobbing angefangen haben.
Mit dem Eingriff der Lehrerin endete der Alptraum aber nicht. «Warum ist kein Rettungsdienst gerufen worden? Warum ist die Polizei nicht eingeschaltet worden?», klagt die entsetzte Mutter des Opfers in der WAZ an.
«Der Schulleiter hat mir versprochen, alles dafür zu tun»
Statt sich um die verstörte und verletzte Jugendliche zu kümmern, sollte die Schülerin direkt nach dem Angriff ein Protokoll des Vorfalls schreiben — während die Täterinnen vor der Tür lauerten und Lärm machten, so die Mutter weiter. Weder die Polizei wurde gerufen, noch das Mädchen in ein Spital gebracht.
Die Mutter zeigte die Mädchen-Gruppe noch am selben Tag an. Auch mit der Schulleitung suchte sie das Gespräch. Diese versprach Anfang Februar Besserung. «Der Schulleiter hat mir versprochen, alles dafür zu tun, damit das aufhört. Solche Leute wolle er nicht an seiner Schule haben. Er würde sein Bestes geben, damit die Schülerinnen einen Verweis bekommen, da einige davon schon zuvor aufgefallen seien.»
Massnahmen seien angemessen, verhältnismässig und geeignet
Doch im Februar ereignete sich erneut eine Auseinandersetzung, bei der das Opfer sogar ein Schädel-Hirn-Trauma erlitt, wie die WAZ berichtet. Was sagt die Schule dazu? Auf Nachfrage meldet sich plötzlich die Bezirksregierung Arnsberg bei der WAZ. Mit folgendem Statement: «Die Schule hat nach Bekanntwerden der ersten Vorgänge im Januar im verantwortlichen Gremium, einer Teilkonferenz der Lehrerkonferenz, mehrfach getagt. Es wurden gegen an den Übergriffen aktiv Beteiligte Ordnungsmassnahmen verhängt, die additiv durch verschiedene pädagogische Massnahmen flankiert wurden.»
Die Massnahmen seien angemessen, verhältnismässig und geeignet, um den Schülerinnen ihr schwerwiegendes Fehlverhalten zu verdeutlichen und ähnliches Verhalten zukünftig zu verhindern, wie die Bezirksregierung angeblich weiter schreibt. Auch Gefahrenansprachen durch die Polizei gegenüber den Täterinnen zeigen keine Wirkung, wie die WAZ berichtet.
Mittlerweile hat das Opfer die Schule gewechselt, wie «Focus» berichtet. Doch die Angst bleibe. Die Mutter hat nun eine Dienstaufsichtsbeschwerde bei der Bezirksregierung Arnsberg eingegeben und ihren Anwalt informiert.