Sechsmal treten sie ihrem Opfer gegen den Kopf. Die Szenen, die ein Prügel-Video aus Deutschland zeigen, machen fassungslos. Darin zu sehen sind zwei 13-jährige Mädchen auf einem Perron im baden-württembergischen Rastatt, wie sie eine Jugendliche (14) spitalreif schlagen. Dies berichtet die «Bild».
Immer und immer wieder treten die Brutalo-Mädchen auf ihr Opfer ein. Mehrere Male kicken sie ihr voller Wucht in den Bauch und den Kopf, bis sich das Opfer vor Schmerzen am Boden krümmt und um Gnade winselt. Entstanden sind die Aufnahmen am vergangenen Wochenende.
Jetzt liegt das verprügelte Mädchen im Spital
Das Opfer bleibt schwer verletzt auf dem Perron liegen. Niemand scheint es für nötig zu halten, Hilfe zu leisten. Den Hintergrundgeräuschen im Video nach zu urteilen, wird der Vorfall aber von mehreren Personen beobachtet. Statt einzugreifen, zücken manche gar ihr Handy, um die Prügel-Attacke zu filmen. Später landen die Aufnahmen im Netz.
Wie die Zeitung weiter schreibt, sollen die Mädchen ihr Opfer derart schlimm zugerichtet haben, dass es schwer verletzt ins Spital gebracht werden musste. Einem deutschen Journalisten zufolge, der das Video auf Twitter verbreitete, soll das Mädchen gar auf der Intensivstation liegen.
Brutalo-Schlägerinnen sind polizeibekannt
Unbeschriebene Blätter sind die beiden Schläger-Mädchen keineswegs. Die nicht strafmündigen Täterinnen sind gemäss «Bild» polizeibekannt.
Doch damit nicht genug: An dem besagten Wochenende soll es an drei Orten zu ähnlich wüsten Szenen gekommen sein. Wie Oberkommissar Wolfgang Kramer (54) zur Zeitung sagt, vermute man, dass in allen drei Fällen dieselben Angreifer involviert waren. Bei keiner der Schlägereien sei jedoch die Polizei alarmiert worden.
«Gewaltbereitschaft hat deutlich zugenommen»
Bereits im November letzten Jahres erschütterte eine ähnliche Tat Deutschland. Zwei Mädchen zwischen 13 und 16 Jahren verprügelten an einer U-Bahn-Haltestelle in Karlsruhe eine 14-Jährige brutal. Auch damals wurde gefilmt, statt geholfen. Der Zeitung zufolge ist nicht auszuschliessen, dass es sich beim Mädchen um dasselbe Opfer handelt. «Die Gewaltbereitschaft Jugendlicher hat nach meiner Beobachtung in den letzten Jahren deutlich zugenommen – auch unter Mädchen», sagt der deutsche Richter Thorsten Schleif (42) zur Zeitung.
Insbesondere bei Gruppen-Angriffen gegen Einzelne und bewaffneten Attacken sei eine Zunahme zu beobachten. Dennoch sei die Anzahl minderjähriger und jugendlicher Straftäter in den vergangenen Jahren gesunken. 2021 war die Wahrscheinlichkeit, dass Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren eine Straftat begehen, um fünf Prozent geringer. Bei Kindern bis zu 14 Jahren sei die Zahl dagegen um fast zehn Prozent gestiegen.
Wie es mit den Brutalo-Mädchen aus Baden-Württemberg weitergeht, ist noch unklar. Gemäss Staatsanwalt Michael Klose (64) seien die Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung, unterlassener Hilfeleistung und Verletzung von Persönlichkeitsrechten bereits im Gange, so Klose zur «Bild». (dzc)
