Hier reiht sich eine Luxusimmobilie an die andere: Der Ort Kitzbühel in Österreich ist bekannt für seinen noblen Wintertourismus. Von München aus erreicht man die Kleinstadt in weniger als zwei Stunden. Die Tiroler Berge sind vor allem für wohlhabende Menschen attraktiv, denn in Kitzbühel kann man Ski fahren, Designerwaren shoppen und Delikatessen schlemmen. Viele haben ihren Zweitwohnsitz hier und wollen sich in den Ferien keine Sorgen um Energie machen. Dem Luxus-Wahnsinn soll jetzt aber ein Ende gesetzt werden, schreibt die «Tiroler Tageszeitung».
Denn in Anbetracht der Energiekrise sind beheizte Dachrinnen, Garageneinfahrten und Pools sowie die Dauerbeleuchtung in den Gebäuden Verschwendung. Dagegen will der Bürgermeister Klaus Winkler (58) jetzt vorgehen.
«Es kann nicht sein, dass die normalen Bürger Strom einsparen müssen, wo es eh nur noch wenig Einsparpotenzial gibt, und andere vergeuden Energie!», schimpft er. Seine radikale Idee: Verbraucht ein Haushalt zu viel Strom, wird der Saft abgedreht.
Beheizte Pools sind ein Luxusproblem
Jetzt prüft die Stadt deshalb konkrete und rechtlich machbare Möglichkeiten, wie der Verbrauch bei Stromverschwendern eingeschränkt werden kann. Denkbar ist ein verbrauchsabhängiger Stromtarif, der bei hohem Verbrauch besonders ins Geld geht. Eine andere Möglichkeit wäre ein reguliertes Stromabgabevolumen – also tatsächlich eine Obergrenze beim Konsum.
Ob die Stromsparmassnahmen nur die Haushalte mit eigenen Immobilien treffen werden, oder möglicherweise auch die Hotellerie, bleibt derweil offen. Klar ist: Die Sparmassnahmen werden den glamourösen Ski-Ort verändern. Auch optisch: Denn auch die Weihnachtsbeleuchtung in der Stadt könnte diesen Winter ausbleiben. (jwg)