«An alle Schweizer und Schweizerinnen, schämt euch. Schämt euch, für das, wo ihr wohnt, wo ihr lebt und dass euer Land so teuer ist», schimpft Fibii in die Kamera. Die bekannte Influencerin (über 2,1 Millionen Follower auf Instagram, Twitch und Tiktok) ist wütend. Sie war für zwei Tage in den Bergen, um Ski zu fahren, um ihren 18. Geburtstag mit der Familie zu feiern. Doch die Preise hätten sie fertig gemacht. 500 Euro (479 Franken) für zwei Tage habe sie bezahlt, für sich und ihren Bruder. Danach habe sie gesehen, wie teuer das Essen ist. Der nächste Schock. «17 Euro für einen Döner. Und dann war auch noch Mais drauf», wettert Fibii weiter.
Dass überhaupt jemand glücklich sein könne in der Schweiz, verstehe sie nicht. Sie werde nicht mehr zu uns kommen. Und mit der Meinung ist sie nicht alleine. Auch ihre Familie sei wegen der hohen Preise schockiert und genervt gewesen. Nur, wenn sie eingeladen wird, würde sie nochmals in die Schweiz kommen.
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Es habe sie mental fertiggemacht, dass bei uns alles so teuer ist. Und dann legt die Deutsche nochmal richtig los: «An alle Schweizer, ihr denkt, ihr seid was Besseres. Ihr seid ein Haufen Müll.» Dann gibt es einen kurzen Bruch. Sie verlässt das Bild, kommt wieder zurück und erklärt, dass das jetzt übertrieben war. Aber die hohen Kosten hätten sie wirklich schockiert.
«Das Land und die Einwohner schätzt sie sehr»
Alleine auf Tiktok hat das Video über 200'000 Aufrufe. Und in den Kommentaren wundern sich ihre Zuschauer über den Ausraster. Besonders darüber, in welchem Skigebiet sie war, das so teuer ist. «Also mein Döner kostet maximal 10 bis 12 Franken, weiss nicht, wo du warst», lautet ein Kommentar. Auch der hohe Preis für die zwei Tage in den Bergen macht stutzig. Fibii behauptet, dass sie 500 Euro (479 Franken) für zwei Tage für sich und ihren Bruder bezahlt habe. Zum Vergleich: Ein Tagespass für St. Moritz kostet pro Erwachsener rund 100 Franken. Wie die 500 Euro entstanden sind, ist unklar.
Auf Nachfrage von Blick will sich Fibii nicht weiter zu ihren Skiferien in der Schweiz äussern. Nur so viel lässt sie über ihren Anwalt mitteilen: «Sie findet im Vergleich zu Deutschland die Preise in der Schweiz zwar erhöht, weiss aber auch um die höheren Löhne und Gehälter in der Schweiz. Das Land und die Einwohner schätzt sie hingegen sehr!» Und trotz Preisschock wolle sie wiederkommen. Fibii «wird selbstverständlich die Schweiz auch wieder bereisen», stellt ihr Anwalt klar.
«Glacier Express» eine teure Touristen-Falle
Es ist nicht das erste Mal, dass sich Influencer über die hohen Preise stören. Zuletzt sorgte das Video von zwei britischen Reisebloggern Anfang Februar für Wirbel. Jade (31) und Ryan Dash (31) schimpften über den Glacier Express. Der weltbekannte Zug, der zwischen Zermatt VS und St. Moritz GR verkehrt, sei Abzocke. Viel zu lange sei die Fahrt, rund acht Stunden. Ausserdem müsste eine Sitzplatzgebühr bezahlt werden, was zu Kosten von rund 200 Franken pro Person führe. Auch das Essen an Bord des Glacier Express sei zu teuer. Und ausserdem sei der Glacier Express total überfüllt. Daher raten die Briten dazu, die Regionalzüge zu nehmen. Die seien viel günstiger und genauso gut.
Annemarie Meyer, die Geschäftsführerin des Glacier Express, sagte zu Blick: «Es ist nicht so, dass Tickets für den Glacier Express grundsätzlich teurer sind als jene für den Regionalverkehr.» Die Strecke selbst koste überall dasselbe. «Beim Glacier Express kommt lediglich die Gebühr für die Sitzplatzreservation dazu.»