Der Afghane Sayed Sadaat (50) ist ein Essenskurier. In der deutschen Stadt Leipzig liefert er für den Lieferdienst Lieferando Essen aus. Nichts Ungewöhnliches.
Aber Achtung. Sadaat ist nicht irgendein Velokurier. Der Mann hat eine illustre Vergangenheit: Unter dem damaligen Präsidenten Aschraf Ghani (72) hatte Sadaat bis 2018 das Amt des Kommunikationsministers inne.
«Führe jetzt ein einfaches Leben»
Die Sensation deckte die «Leipziger Volkszeitung» auf: Ein Journalist der Zeitung hatte Sadaat in der Leipziger Münzgasse angetroffen. Ex-Präsident Ghani floh im Zuge der Machtergreifung der Taliban vor einer Woche aus Afghanistan. Sadaat verliess sein Heimatland schon im Dezember 2020, wie es im Bericht der Zeitung steht.
Seit vier Monaten Essens-Lieferdienst
Der Grund: Die Regierung hatte ihn gezwungen, sein Ministeramt niederzulegen. Sadaat flog nach Deutschland. Und arbeitet seit vier Monaten als Lieferando-Lieferant.
Dies könnte sich aber bald ändern: In einem zweiten Bericht über Sadaat schreibt die «Leipziger Volkszeitung», dass der Afghane nach der Erstmeldung Jobangebote gekriegt habe. Sogar aus der Türkei gebe es Anfragen: Eine Baufirma wollte ihn engagieren.
Bald Job bei DHL
Ebenfalls Interesse signalisierte Lieferando, für die Sadaat jetzt Essen ausliefert. Es geht um eine Stelle in der Kommunikationsabteilung des Betriebs. Sadaat dazu: «Ich werde sehen, was genau sie mir anbieten.»
Zunächst wird der Ex-Minister aber einen Job bei DHL antreten, wie es weiter im Artikel heisst. Er wird am Leipziger Flughafen Pakete sortieren. (nl)