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Droht ein 3. Weltkrieg?«Wir nähern uns einer Eskalation»

Russlands Aussenminister
Lawrow sieht «reale Gefahr» eines dritten Weltkriegs

Der russische Aussenminister Sergej Lawrow spricht von einer «realen Gefahr» eines dritten Weltkrieges. Diese sei nicht zu unterschätzen.
Publiziert: 25.04.2022 um 23:36 Uhr
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Aktualisiert: 26.04.2022 um 14:07 Uhr
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Sergej Lawrow, Russlands Aussenminister, sieht eine reale Gefahr eines dritten Weltkriegs.
Foto: keystone-sda.ch

Vor rund zwei Monaten ist Russland in die Ukraine einmarschiert. Nun sagt Russlands Aussenminister Sergej Lawrow (72), dass aktuell eine ernste Gefahr eines dritten Weltkriegs bestehe. Grund dafür seien auch die massiven Spannungen zwischen Russland und dem Westen.

«Die Gefahr ist ernst, sie ist real, sie darf nicht unterschätzt werden», sagte Lawrow in einem Interview im russischen Fernsehen, das vom Aussenministerium am Montagabend bei Telegram geteilt wurde. Doch er betont auch, dass sein Land bestrebt sei, das Risiko eines Atomkriegs zu verringern. Lawrow ist seit 2004 Russlands Aussenminister. Er gilt als einer der engsten Vertrauten des russischen Präsidenten Wladimir Putin (69).

Russlands «guter Wille hat seine Grenzen»

Russland strebe eine Einigung mit der Ukraine an. Lawrow gibt sich zumindest in dem Punkt zuversichtlich, dass am Ende des Konflikts in der Ukraine «die Unterzeichnung eines Abkommens» stehen werde. Russland werde die Verhandlungen mit der ukrainischen Delegation fortsetzen, sagte Lawrow. Er betonte zugleich: «Der gute Wille hat seine Grenzen.» Wenn er nicht auf «Gegenseitigkeit» beruhe, «hilft dies dem Verhandlungsprozess nicht.»

Der Kreml ist laut Aussagen von Lawrow ebenfalls der Meinung, dass sich Russland quasi in einem Krieg mit der Nato befindet. «Die Waffen, welche die Nato an die Ukraine liefert, werden ein Ziel der russischen Armee sein», so der Aussenminister. Denn: «Die Nato führt im Grunde über einen Stellvertreter einen Krieg gegen Russland und rüstet diesen Stellvertreter auf.»

«Krieg bedeutet Krieg», betont er.

Lawrow über mögliches Kriegsende

Dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski (44) warf Lawrow vor, nur «vorzutäuschen», dass er verhandle. «Er ist ein guter Schauspieler», sagte Lawrow unter Anspielung auf Selenski frühere Karriere als Komiker und Seriendarsteller. «Wenn Sie aufmerksam beobachten und lesen, was er sagt, finden Sie eintausend Widersprüche.»

Mit Blick auf ein mögliches Abkommen zur Beendigung des Konflikts in der Ukraine sagte Lawrow, die «Rahmenbedingungen» einer solchen Vereinbarung würden vom «Stand der Kampfhandlungen» abhängen, die zum Zeitpunkt des «Realwerdens des Abkommens stattgefunden haben werden.»

«Russland spürt Niederlage in der Ukraine»

Der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba (41) antwortete auf Twitter auf die düstere Prognose Lawrows. «Russland verliert die letzte Hoffnung, die Welt von der Unterstützung der Ukraine abzuschrecken», schreibt Kuleba. «Daher rührt die Rede vom Dritten Weltkrieg. Das bedeutet nur, dass Moskau die Niederlage in der Ukraine spürt». (euc/chs/AFP)

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