Eine verlotterte Hütte, kaum Schutz und Ausharren in knietiefem Wasser: Ein russischer Soldat zeigt in einem Telegram-Video auf dem Kanal «Dva Majora» die Zustände seiner Unterkunft am Fluss Dnipro. Der junge Mann will deutlich machen, wie das Leben im Krieg wirklich ist.
Zuerst filmt er seine Behausung. Sie fällt fast auseinander – eine Situation, die dem jungen Mann stark zusetzt. «Schaut, wie wir leben müssen. Ich interessiere mich auch nicht mehr für die Drohnen. Ich tue es einfach nicht», sagt der Soldat in dem Video. Mit den Drohnen meint der Soldat wahrscheinlich die ukrainischen Geschosse, die auf die russischen Stellungen niederprasseln.
«In den sicheren Tod geschickt»
Anschliessend zeigt der Soldat die Umgebung rund um die Hütte. Überall liegen Geschosshülsen, es türmen sich Berge von Schlamm und das Wasser schwemmt wichtige Lebensmittel weg. «Ach du Scheisse», sagt der Soldat, «wo habt ihr uns hier hingeschickt. In den sicheren Tod?»
Dem Telegram-Kanal zufolge stammen die Aufnahmen von einer kleinen Insel im Dnipro-Fluss. Offenbar gilt die Versetzung dorthin sogar als Strafe. Denn: Einmal an der Front angekommen, erwartet die Soldaten eine Reihe von Problemen. Nicht nur mit der Artillerie, sondern auch mit den Kommunikationsstrukturen.
Der Dnipro galt lange als Frontlinie zwischen russischen und ukrainischen Truppen. Die Situation hat sich zu einem langen Stellungskrieg gewandelt. Jüngst gelang es ukrainischen Truppen, die südlichen Ufergebiete wieder zurückzuerobern und erfolgreich zu verteidigen. (ene)