Hier ruft das Publikum «Scheiss-Krieg»
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An Konzert in St. Petersburg:Hier ruft das Publikum «Scheiss-Krieg»

Russische Konzertbesucher sorgen für Aufsehen
«Scheiss Krieg!»

Ein kurzes Video zeigt, wie bei einem Konzert das Publikum auf Russisch «Scheiss Krieg!» schreit. Die Aufnahme dürfte sich bei einem Auftritt der Band Kiss Kiss entstanden sein.
Publiziert: 22.05.2022 um 13:33 Uhr
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Aktualisiert: 22.05.2022 um 13:39 Uhr
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Ein Kurzvideo zeigt, wie Hunderte Menschen vor einer Bühne immer wieder «Scheiss Krieg, Scheiss Krieg» rufen. In sozialen Netzwerken veröffentlichten viele Nutzer am Wochenende dieses Video.
Foto: Screenshot Twitter-Video

Mit Anti-Kriegs-Sprechchören haben Besucher eines Konzerts in Russland für Aufsehen gesorgt. In sozialen Netzwerken veröffentlichten viele Nutzer am Wochenende ein kurzes Video, auf dem zu sehen ist, wie Hunderte Menschen vor einer Bühne immer wieder «Scheiss Krieg, Scheiss Krieg» rufen.

Angaben unabhängiger Medien und bekannter Oppositioneller zufolge entstand die Aufnahme bei einem Auftritt der russischen Rockgruppe Kiss Kiss am vergangenen Freitag in der Metropole St. Petersburg. Auch auf der Bühne steht mit Leuchtbuchstaben «Kiss Kiss» geschrieben.

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Die Band, die sich in der Vergangenheit bereits gegen Russlands Krieg in der Ukraine positioniert hatte, äusserte sich zunächst nicht. Einige User sorgten sich, dass die Musiker nun möglicherweise juristische Konsequenzen befürchten müssen. In Russland wird der Krieg gegen die Ukraine offiziell nur als «militärische Spezial-Operation» bezeichnet. Wer angebliche «Falschnachrichten» über Russlands Armee verbreitet, dem drohen hohe Strafen.

Nicht erste Russland-Band, die sich regierungskritisch äussert

In der vergangenen Woche wurde in Russlands sozialen Netzwerken bereits ein Video von einem Konzert der Band DDT in der Stadt Ufa am Ural vielfach geteilt. Es zeigt, wie Frontmann Juri Schewtschuk ins Publikum ruft: «Heimat, meine Freunde, das ist nicht der Arsch des Präsidenten, den man ständig lecken und küssen muss. Die Heimat – das ist die arme Oma am Bahnhof, die Kartoffeln verkauft.»

Von den Konzertbesuchern erntete Schewtschuk dafür Applaus. Später wurde bekannt, dass gegen den Sänger nun Ermittlungen wegen der angeblichen Diskreditierung von Russlands Streitkräften laufen. (SDA)

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