Wird Putin Massenvernichtungs-Waffen einsetzen?
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Russlandexperte Ulrich Schmid:Wie gross ist Gefahr, dass Putin Massenvernichtungs-Waffen einsetzt?

Russische Gasmasken erhärten den Verdacht
Plant Putin jetzt einen Angriff mit Chemiewaffen?

Das ukrainische Verteidigungsministerium hat Bilder von russischen Gasmasken veröffentlicht. Diese sorgen weltweit für Entsetzten. Planen die Russen etwa tatsächlich einen Angriff mit Chemiewaffen?
Publiziert: 11.03.2022 um 17:59 Uhr
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Aktualisiert: 11.03.2022 um 21:55 Uhr
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Das ukrainische Verteidigungsministerium hat Bilder von sichergestellten russischen Gasmasken veröffentlicht. Nun warnen ukrainische Politiker, dass Putin einen Angriff mit Chemiewaffen vorbereiten könnte.
Foto: Defense of Ukraine

Im Ukraine-Krieg hat Putin bisher schon viele rote Linien überschritten. Wie weit wird er noch gehen? Wie «Daily Mail» berichtet, hat das ukrainische Verteidigungsministerium Bilder von Gasmasken veröffentlicht, die bei den einmarschierenden russischen Soldaten sichergestellt wurden. Westliche und ukrainische Politiker haben schon zuvor eindringlich davor gewarnt, dass Putin einen Chemie-Waffeneinsatz vorbereiten könnte.

Unter ihnen ist auch der ukrainische Präsident Selenski. In seiner Ansprache an die Nation am Donnerstag sagte er, die Gefahr eines Einsatzes chemischer Waffen durch russische Truppen sei «sehr real». Auch der britische Premierminister Boris Johnson zeigt sich besorgt. Er befürchtet ein Ablenkungsmanöver Russlands, wodurch der Einsatz von Chemiewaffen anschliessend geleugnet werden könne. Es sei wie immer bei den Russen: «Wenn sie selber chemische Waffen einsetzen, haben sie eine erfundene Geschichte parat», ist sich Johnson sicher.

Beweise für Chemiewaffen gibt es bisher nicht

Dabei muss aber festgehalten werden, dass es bisher keinerlei Beweise gibt, dass Putin tatsächlich einen Angriff mit chemischen Waffen auf die Ukraine plant. Zudem gehören Gasmasken, wie die Ukraine sie bei russischen Soldaten sichergestellt hat, oft zur Standardausrüstung von Soldaten.

Trotzdem steht Russland zumindest im Westen unter Generalverdacht, wenn es um chemische Waffen geht. 2018 wurde in der englischen Stadt Salisbury versucht, mit dem Nervengift Nowitschok den ehemaligen russischen Agenten Sergej Skripal zu ermorden. Auch gegen den inzwischen inhaftierten Oppositionsführer Alexei Navalny wurde ein ähnliches Gift eingesetzt. So auch in Syrien, wo Präsident Assad Giftgasangriffe gegen Zivilisten eingesetzt hat und dabei von den Russen gedeckt wurden.

US-Geheimdienste nehmen die Sache sehr ernst

Bereits im vergangenen Jahr hatte das US-Aussenministerium gewarnt, dass Putin in einer sibirischen Forschungseinrichtung ein Biowaffenprogramm betreibt. Die Einrichtung stammt noch aus der Sowjetzeit und wurde 1974 als Forschungszentrum für Bioterrorismus eröffnet. Sie ist eine der am strengsten bewachten Anlagen Russlands und ist rund um die Uhr von Soldaten bewacht. (ced)

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