Ukrainische Kräfte haben offenbar einen Mordanschlag auf führende Kräfte des Geheimdienstes und der Regierung von Präsident Wolodimir Selenski (44) verhindert. Das teilen die ukrainischen Behörden am Mittwoch mit.
Demnach plante die russische Führung rund um Präsident Wladimir Putin (70) die Ermordung des ukrainischen Militärgeheimdienst-Chefs Kyrylo Budanow (36) und von Verteidigungsminister Oleksii Reznikow (56). Dafür sandte die russische Regierung einen Auftragskiller in die Ukraine, sagte Wasyl Malyuk vom ukrainischen Geheimdienst in einem Interview.
Die Russen hätten demnach mit Kräften innerhalb der Ukraine zusammengearbeitet. «Irgendwann haben sie entschieden, dass sie bereit sind, das Attentat auszuführen. Sie haben 100'000 Dollar bezahlt, um das Ganze zum Laufen zu bringen. Wir haben sie dabei erwischt», so Malyuk.
Mehrere Attentatsversuche
Der eigentliche Killer sei über ein Drittland in die Ukraine eingereist. Ein Foto, das vom Geheimdienst veröffentlicht wurde, soll den mutmasslichen Killer bei seiner Festnahme zeigen. Die Polizei legte ihm Handschellen an. Die Echtheit der Bilder und Informationen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Laut Malyuk sind mehrere Attentate geplant gewesen. «Wir werden nicht alles verraten, um dem Feind nicht zu helfen. Denn auch sie lernen», sagte er. Auch er selbst sei schon mehrfach mit russischen Attentatsversuchen konfrontiert gewesen. «Sie wollen nicht nur mich töten, sondern auch andere hochrangige Beamte in unserem Land.»
Es ist nicht das erste Mal, dass hochrangige ukrainische Beamte ins Visier von Killern geraten. Im März, kurz nach Ausbruch des Kriegs, gab die ukrainische Regierung bekannt, dass innert weniger Tagen gleich drei Anschlagsversuche auf den Präsidenten Wolodimir Selenski (44) vereitelt werden konnten.
Dabei wurde etwa ein Killerkommando der gefürchteten Tschetschenen ausgeschaltet, bevor es überhaupt in die Nähe des Präsidenten kommen konnte. Auch zwei Angriffe von Putins Söldnerarmee, der Gruppe Wagner, wurden abgewehrt.