Auf einen Blick
- Trump plant Treffen mit Putin zur Beendigung des Ukraine-Kriegs
- Möglicher US-Militäreinsatz für Kontrolle über Panama-Kanal und Grönland angedeutet
- Forderung einer Erhöhung der NATO-Verteidigungsausgaben auf 5 Prozent des BIP
Bei einer Pressekonferenz hat Donald Trump (78) mit diversen Aussagen zur internationalen Politik für Aufruhr gesorgt. Der designierte US-Präsident stellte unter anderem ein baldiges Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin (72) zur Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine in Aussicht. Ein Treffen könnte nach seiner Amtseinführung am 20. Januar stattfinden, sagte der Republikaner in seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida auf die Frage eines Journalisten.
Den genauen Termin könne er nicht sagen. «Aber ich weiss, dass Putin sich gerne treffen würde», sagte Trump. Zudem äusserte er die Hoffnung, dass der Krieg innerhalb eines halben Jahres beendet sein werde. «Ich hoffe, lange bevor sechs Monate rum sind», sagte er. Im Präsidentschaftswahlkampf hatte er wiederholt behauptet, er könne den Ukraine-Krieg binnen 24 Stunden beenden, möglichst noch vor seinem Amtsantritt.
«Das goldene Zeitalter Amerikas»
Der Republikaner schloss bei der Pressekonferenz zudem nicht aus, das US-Militär einzusetzen, um die Kontrolle über den Panama-Kanal oder sogar Grönland zu erlangen. Auch forderte er von den Nato-Mitgliedstaaten, ihre Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu erhöhen. Es dürfte nicht Trumps letzter Auftritt dieser Art vor seinem Wiedereinzug ins Weisse Haus gewesen sein: «Wir werden dies wieder tun», kündigte er an.
Mit Blick auf seine Amtszeit, die am 20. Januar beginnen wird, versprach der 78-Jährige: «Ich sage Ihnen, dass dies das goldene Zeitalter Amerikas sein wird.» Die Welt werde den USA endlich wieder Respekt zollen, sobald er ins Weisse Haus zurückkehrt sei.
Nahost: Druck auf Unterhändler erhöht
Mit drastischen Worten erhöhte Trump den Druck auf die Unterhändler bei den laufenden Gesprächen über die Freilassung der Geiseln im Gazastreifen. «Im Nahen Osten wird die Hölle losbrechen, und das wird nicht gut für die Hamas sein, und es wird – offen gesagt – für niemanden gut sein», wenn die Geiseln nicht bis zu seiner Amtseinführung am 20. Januar zurück seien, sagte er. Was er damit genau meinte, sagte Trump nicht.
Trump genoss den Auftritt vor den Medien sichtlich – und beantwortete zahlreiche Fragen. Dabei äusserte er sich auch zu innenpolitischen Themen und schloss weiterhin die Möglichkeit nicht aus, Anhänger zu begnadigen, die wegen des Sturms auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021 verurteilt wurden. «Leute, die schlimme Dinge getan haben, wurden nicht strafrechtlich verfolgt, und Leute, die das Gebäude nicht einmal betreten haben, sitzen jetzt im Gefängnis», monierte er. «Wir werden uns also die ganze Sache ansehen. Aber ich werde grosse Begnadigungen vornehmen, ja.»
Spott für Wassersparmassnahmen
Ausserdem sprach der Republikaner in einer langen Ausführung über seiner Meinung nach sinnlose Wassersparmassnahmen. «Kein Wasser kommt aus der Dusche. Es tröpfelt, tröpfelt, tröpfelt. Also, was passiert: Du stehst zehnmal so lange in der Dusche», sagte er. Oder: «Sie wollen, dass in der Waschmaschine nur sehr wenig Wasser aus der Maschine kommt. Wenn Sie also Ihre Kleidung waschen, müssen Sie sie viermal statt einmal waschen und verbrauchen dadurch mehr Wasser.» Auch aus neuen Wasserhähnen käme kein Wasser.
Trump hatte sich bereits in seiner ersten Amtszeit über zu niedrigen Wasserdruck etwa in Duschköpfen und die zugrundeliegenden Regelungen beschwert. Etliche Bundesstaaten in den USA leiden unter Wasserknappheit. Im Südwesten der USA müssen zum Beispiel Einwohner der Bundesstaaten Arizona und Nevada regelmässig mit Kürzungen beim Wasser rechnen.