Auf einen Blick
- US-Soldat hinterlässt Abschiedsbriefe, nennt Tat «Weckruf» für Amerika
- 37-jähriger Täter war Green Beret, 2017 und 2018 in Afghanistan stationiert
- Ermittler gehen von posttraumatischer Belastungsstörung aus
- Fall wird als Suizid behandelt
Nach der Explosion eines Tesla-Cybertrucks vor einem Trump-Hotel in Las Vegas haben die Ermittler zwei Briefe gefunden. Bomber Matthew Livelsberger (†37) hatte sie mit einer Notizen-App auf seinem Handy geschrieben, bevor er sich am Mittwoch mit einem Kopfschuss das Leben nahm und den gemieteten Cybertruck in die Luft jagte.
«Das war kein Terroranschlag, es war ein Weckruf», schrieb der US-Soldat unter anderem. Die Ermittler veröffentlichten bei einer Pressekonferenz Auszüge der beiden Abschiedsschreiben. «Die Amerikaner schenken nur Spektakeln und Gewalt ihre Aufmerksamkeit. Was wäre besser geeignet gewesen, um meinen Standpunkt zu verdeutlichen, als ein Stunt mit Feuerwerk und Sprengstoff?», schrieb er weiter.
«Steuern auf Zusammenbruch zu»
Er habe seinen Geist vom Verlust ihm bekannter Menschen und der «Last der Leben», die er genommen habe, «reinigen» müssen. Der Cybertruck-Bomber gehörte nach Polizeiangaben der US-Eliteeinheit Green Berets an und war in Deutschland stationiert. Zur Tatzeit befand er sich auf Heimaturlaub. Von 2017 bis 2018 war der Soldat in Afghanistan im Einsatz gestanden.
In einem der Schreiben heisst es, die USA seien das beste Land. «Aber im Moment sind wir unheilbar krank und steuern auf den Zusammenbruch zu.» Die Briefe behandeln der Polizei zufolge auch häusliche Probleme. Gemäss US-Medienberichten trennte sich Livelsbergers Frau sechs Tage vor der Tat.
Ermittler behandeln Tat als Suizid
Hinsichtlich des Tatorts vor dem Trump-Hotel erklären die Ermittler, Livelsberger habe keinen Hass gegen den designierten US-Präsidenten Donald Trump (78) gehegt. Hinweise auf eine Verbindung zu dem nur wenige Stunden vorher erschossenen Attentäter von New Orleans oder zu einer Terrororganisation gebe es weiterhin keine.
Livelsberger verbrannte bei der Explosion bis zur Unkenntlichkeit. Inzwischen konnten ihn Spezialisten abschliessend identifizieren. Die Ermittler behandeln seine Tat als Suizid. Obwohl der Vorfall mehr Aufsehen errege als sonst, «scheint es sich letztlich um einen tragischen Suizid eines hochdekorierten Kriegsveteranen zu handeln, der mit einer posttraumatischen Belastungsstörung und anderen Problemen zu kämpfen hatte», sagt Spencer Evans von der Bundespolizei FBI.
Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:
- Beratungstelefon der Dargebotenen Hand: Telefon 143 www.143.ch
- Beratungstelefon von Pro Juventute (für Kinder und Jugendliche): Telefon 147 www.147.ch
- Weitere Adressen und Informationen: www.reden-kann-retten.ch
Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben
- Refugium – Verein für Hinterbliebene nach Suizid: www.verein-refugium.ch
- Nebelmeer – Perspektiven nach dem Suizid eines Elternteils: www.nebelmeer.net
Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:
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- Beratungstelefon von Pro Juventute (für Kinder und Jugendliche): Telefon 147 www.147.ch
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Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben
- Refugium – Verein für Hinterbliebene nach Suizid: www.verein-refugium.ch
- Nebelmeer – Perspektiven nach dem Suizid eines Elternteils: www.nebelmeer.net