«Ruft sie an, schreibt ihr!!!»
Trump attackiert Steve-Jobs-Witwe

Wegen einer «The Atlantic»-Recherche geht der US-Präsident auf Mehrheitseignerin Lauren Powell Jobs los. Es ist nicht das erste Mal.
Publiziert: 07.09.2020 um 12:01 Uhr
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Aktualisiert: 08.09.2020 um 19:44 Uhr
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Soll gefallene Soldaten als «Trottel» und «Verlierer» bezeichnet haben: US-Präsident Donald Trump (74).
Foto: AFP

Donald Trump (74) schäumt. Auf Twitter hetzt der US-Präsident seine Follower gegen die Witwe von Apple-Gründer Steve Jobs auf. Steve Jobs (†56) wäre nicht «glücklich», dass Laurene Powell Jobs (56) «Geld, das er ihr vermacht hat» für «ein scheiterndes radikal linkes Magazin verschwende», das «Fake News und Hass» verbreite, schreibt er in der Nacht auf Sonntag. Und ruft seine Follower auf: «Ruft sie an, schreibt ihr, lasst sie wissen, was ihr denkt!!!!»

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Auslöser für Trumps Zorn: Die 20,2-Milliarden-schwere Unternehmerin Powell Jobs ist Mehrheitseignerin bei der renommierten Zeitschrift «The Atlantic» – die hatte vergangene Woche enthüllt, dass Trump gefallene Soldaten als «Verlierer» und «Trottel» beschimpft haben soll. (BLICK berichtete). In seinem Wut-Tweet verlinkte Trump zudem einen Tweet, in dem es heisst, Laurene Powell Jobs – übrigens die sechstreichste Frau der Welt – habe «mindestens 500'000 US-Dollar» an das Wahlkampfteam von Joe Biden gespendet.

«Das ist eine Drohung»

Chefredaktor Jeffrey Goldberg (54), aus dessen Feder der Trump-Artikel stammt und der von Trump im selben Tweet als «Betrüger» bezeichnet wird, ist entsetzt über die Attacke auf Powell Jobs. «Ich habe in meiner Karriere viel über Diktaturen berichtet... Das ist eine Drohung. Das soll einschüchtern», sagte er in einem Interview mit «CNN» über den Trump-Tweet gegen Powell Jobs.

Goldberg hatte unter Berufung auf vier anonyme Quellen über Trumps Frankreich-Reise vor zwei Jahren berichtet. Dabei soll Trump den Besuch eines US-Militärfriedhofs spontan abgesagt haben – aus Angst um seine Frisur. Zu seinen Mitarbeitern soll er gesagt haben: «Warum sollte ich diesen Friedhof besuchen? Er ist voller Verlierer (‹Loser›).» Auf der gleichen Reise soll er die über 1800 US-Soldaten, die 1918 im Wald von Belleau gegen die Deutschen ihr Leben verloren haben, als «Trottel» («Suckers») bezeichnet haben, weil sie sich töten liessen.

Trump attackierte Jobs-Witwe schon 2013

Trump bestreitet den Vorfall. Doch selbst sein Lieblingsmedium «Fox News» kommt ihm in die Quere: Fernsehjournalistin Jennifer Griffin (51) hat den Artikel zumindest teilweise von zwei ihrer Quellen bestätigen lassen und darüber berichtet. Die Negativ-Story passte Trump nicht. Der US-Präsident forderte prompt Griffins Entlassung – sie habe ihn nicht gefragt. Sein einstiger Lieblingssender Fox News sei für ihn «verloren».

Nun hat sich Trump offenbar auf Laurene Powell Jobs eingeschossen. Es ist nicht das erste Mal, dass er die reiche Jobs-Witwe attackiert. Zwei Jahre nach Jobs' Tod warf er ihr auf Twitter vor, dass sie einen neuen Partner habe: «Steve Jobs stirbt und hinterlässt seiner Frau ein Vermögen. Jetzt hat sie einen Freund (Lover). Oh Steve!»

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Laurene Powell Jobs war ab 1991 mit dem Apple-Gründer Steve Jobs verheiratet – bis diese an Krebs starb. Mit ihren drei Kindern lebt sie im kalifornischen Palo Alto. Seit rund zwei Jahren ist sie mit dem Schweizer Starkoch Daniel Humm (44) liiert. (kin)

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