Republikaner im Rennen um die US-Präsidentschaft
Jetzt will auch Mike Pence gegen Trump antreten

Der frühere US-Vizepräsident Mike Pence erwägt eine Kandidatur für den Chefsessel im Weissen Haus und zeigt sich auch bereit, gegen seinen einstigen Weggefährten Donald Trump anzutreten.
Publiziert: 15.11.2022 um 08:38 Uhr
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Aktualisiert: 16.11.2022 um 08:31 Uhr
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Mike Pence kann sich vorstellen, 2024 als Präsident zu kandidieren.
Foto: AFP

Jetzt bekommt Donald Trump (76) einen weiteren Konkurrenten. Seine ehemalige rechte Hand Mike Pence (63) erwägt eine Kandidatur im Jahr 2024. Letztlich müsse das amerikanische Volk darüber entscheiden, ob Trump noch einmal Präsident sein könne, sagte Pence in einem am Montag (Ortszeit) ausgestrahlten Interview des TV-Senders ABC. Er denke aber, dass es in der Zukunft bessere Alternativen geben werde. Nun ist jedoch klar: Trump kandidiert.

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Pence selbst sei gemeinsam mit seiner Familie dabei, über eine Kandidatur für die Republikaner nachzudenken, sagte Pence. Und wenn das bedeuten sollte, gegen seinen einstigen Chef Trump anzutreten, sei er dazu bereit: «Dann wird es so sein.»

Von Trump wird in der Nacht auf Mittwoch die Bekanntgabe einer erneuten Präsidentschaftskandidatur erwartet. Pence gilt bei den Republikanern mit Blick auf die Wahl 2024 als möglicher Konkurrent Trumps, genauso wie der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis (44) – der neue Liebling der Republikaner. Bei den Demokraten will Präsident Joe Biden Anfang kommenden Jahres entscheiden, ob er für eine zweite Amtszeit kandidieren will. Er ging aus der Parlamentswahl vergangene Woche gestärkt hervor, nachdem das vorhergesagte Debakel für die Demokraten ausgeblieben war.

Immer mehr Trump-Anhänger wenden sich ab

Das ABC-Interview zeigte, wie Trumps Verhalten während des Angriffs seiner Anhänger auf das Kapitol in Washington am 6. Januar 2021 zum Bruch des Vize mit dem Präsidenten führte.

Trumps Anhänger hatten das Parlamentsgebäude erstürmt, während dort unter Vorsitz von Pence der Sieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentenwahl im November 2020 offiziell besiegelt werden sollte. Trump hatte die Menschenmenge zuvor bei einer Kundgebung in der Nähe des Weissen Hauses mit einer Wiederholung seiner falschen Vorwürfe zu angeblichem Wahlbetrug aufgeheizt.

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Trump hatte in den Tagen davor auch behauptet, dass Pence Wahlergebnisse aus einzelnen Bundesstaaten einfach ablehnen könne – was Rechtsexperten und auch der Vizepräsident Pence für unrechtmässig hielten. Während des Angriffs twitterte Trump dann, Pence habe «nicht den Mut gehabt, das zu tun, was getan werden sollte».

In der Menge waren Aufrufe zu hören, Pence zu hängen. Pence wurde von Leibwächtern zu seiner Fahrzeugkolonne gebracht, weigerte sich aber, die Laderampe des Kapitols zu verlassen, wie er betonte. Er habe den Angreifern nicht die Genugtuung geben wollen, seine Fahrzeugkolonne davonfahren zu sehen. Nach dem Ende der Attacke schloss der Kongress unter seinem Vorsitz die Bestätigung von Bidens Siegs ab.

Pence verurteilt Trumps Verhalten

Trumps damalige Äusserungen und Verhalten seien gefährlich gewesen, sagte Pence in einem am Montag ausgestrahlten Interview des TV-Senders ABC. «Es war klar, dass er beschlossen hat, Teil des Problems zu sein.»

Zu sehen, wie die Randalierer das Kapitol erstürmten, habe ihn wütend gemacht, sagte Pence. Er habe von der Laderampe aus mit der demokratischen Vorsitzenden des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, zusammengearbeitet, um bewaffnete Einheiten zum Schutz des Kapitols zu organisieren. Pence verglich die Situation mit der Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September 2001: «In diesem Moment gab es keine Republikaner oder Demokraten, sondern nur Amerikaner.» Von Trump habe er an dem Tag nichts gehört und die beiden hätten erst fünf Tage später wieder miteinander gesprochen. (SDA)

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