Ratschläge für den Krieg
Russische Soldaten erhalten kurioses Veteranen-Handbuch

Eine Pflicht-Lektüre für jeden russischen Soldaten. Veteranen erzählen von ihren Kriegserlebnissen und geben wichtige Ratschläge. Was macht man zum Beispiel mit filmenden Schulkindern?
Publiziert: 26.10.2022 um 22:50 Uhr
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Aktualisiert: 26.10.2022 um 23:23 Uhr
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Der Weg an die Front treten die russischen Soldaten mit einem Buch im Gepäck an. Darin stehen einige Tipps von Veteranen.
Foto: keystone-sda.ch

Ein Handbuch für den Krieg. «Ich lebe, ich kämpfe, ich siege.» Der Titel ist Programm. Die Zeilen stammen aus den Händen von russischen Veteranen aus Afghanistan, Tschetschenien und der Ukraine. 63 Seiten voller Kriegserfahrung, wie es in verschiedenen Berichten heisst.

Die Tipps und Tricks sollen der nächsten Generation dienen. Das Buch werde an jeden Soldaten verteilt, der an die ukrainische Front ziehe, so berichtet «Focus». Das Ziel der Mission steht ganz am Anfang. Die Ukraine gehöre zu Russland und müsse, so behauptet Moskau, «entnazifiziert» werden. Was ebenfalls deutlich wird: Der Westen ist der Feind. Danach folgen praktische Ratschläge.

Ukraine-Taktik: «Schlagen und laufen»

Ein Rezept für Pellkartoffeln ist aufgeführt. Es wird erklärt, wie man Läuse beseitigt und auch die Ausrüstung der Ukraine wird thematisiert. Deren Taktik beschreiben die Veteranen als «Schlagen und laufen». Ebenfalls als wichtig angeben: Handys von filmenden Schulkindern sollen die Soldaten auf den Bürgersteig schmeissen und Trekkingschuhe sind besser geeignet als Uniformstiefel. Nebst solchen Empfehlungen sind immer wieder Wörter wie «Idioten» oder «Dummköpfe» zu lesen.

Für Kommandanten enthält der Ratgeber konkrete Tipps zur Ausrüstung. Sie sollen sich ein Fernglas, ein GPS-Gerät und ein Laser-Entfernungsmesser besorgen. Auf das Ministerium sei in diesem Fall kein Verlass, so die Erfahrung der Veteranen. Die Broschüre sei vom russischen Verteidigungsministeriums genehmigt worden, heisst es auf der russischen Nachrichtenseite «Oksol.tv».

Als Herausgeber des Buches wird neben drei russischen Autoren der Dumaabgeordnete Franz Klinzewitsch (65) genannt. Der Politiker der Partei Einiges Russland ist der Leiter der Russischen Union der Veteranen von Afghanistan und militärischen Sondereinsätzen. (nab)


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