Am Donnerstag wurden laut ukrainischen Angaben mehrere russische Raketenabwehrsysteme der Typen S300 und S400 von ukrainischen Raketen getroffen und zerstört. Die Zerstörung der Systeme auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim stellt laut Experten einen schweren Schlag für die russische Armee dar.
Ausgerechnet ein russischer Tourist könnte den Ukrainern geholfen haben, die Systeme zu lokalisieren. Vor rund einem Jahr posierte er vor dem Abwehrsystem noch in Badehose. Zusammen mit dem Standort postete er das Bild in den sozialen Medien.
Das ukrainische Verteidigungsministerium teilte das Bild schliesslich auf X, ehemals Twitter, und schrieb: «Vielleicht sind wir zu streng mit russischen Touristen... Manchmal können sie wirklich hilfreich sein. Wie dieser Mann, der ein Foto vor einem Luftabwehrsystem in Jewpatorija auf der besetzten Krim machte. Vielen Dank, und macht weiter so!»
Der russische Gouverneur Michail Raswoschajew forderte die Bewohner der Stadt Sewastopol per Telegram daraufhin zur Vorsicht auf. Sie sollten keine Bilder und Videos veröffentlichen, die der Ukraine helfen könnten.
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Raketenabwehrsystem war 1,2 Milliarden US-Dollar wert
Beim ukrainischen Angriff von Donnerstag wurde zunächst ein Radarsystem attackiert. «Danach beschossen die Marineeinheiten die «Triumph»-Systeme S300 und S400 im Wert von 1,2 Milliarden US-Dollar mit zwei ‹Neptun›-Marschflugkörpern», sagte eine ukrainische Quelle zum Sender BBC. Die Raketen sind eine Eigenentwicklung der Ukrainer und wurden eigentlich für Schiffsangriffe entwickelt. Wie die BBC berichtet, wurden sie aber so umgebaut, dass sie auch auf dem Boden eingesetzt werden können.
Der Abschuss der Raketenabwehrsysteme wurde vonseiten Russlands nicht bestätigt. Stattdessen meldete Moskau, dass elf Drohnen abgeschossen wurden. (mrs)