Es ist eine besondere Nachricht, die Tschetschenen-Führer Ramsan Kadyrow (46) auf seinem Telegram-Channel schreibt. «Freunde, ich habe gute Nachrichten», beginnt der Text. Es geht nicht etwa um den Ukraine-Krieg, sondern um seinen Hengst Zazu.
Das englische Vollblut war im März 2023 plötzlich aus seinem Stall in der tschechischen Stadt Roudnice nab Labem verschwunden. Gestohlen! Die Polizei ermittelte und veröffentlichte sogar ein Fahndungsfoto von Zazu. Nun ist der Fall geklärt. «Zazu ist auf dem Weg nach Hause», schreibt Kadyrow überglücklich.
Geheimdienst inszenierte Diebstahl
Auf Telegram erklärt Kadyrow auch, was genau mit seinem Lieblingshengst passierte und wer dahintersteckt. Angeblich habe ihm der ukrainische Geheimdienst geholfen, das Pferd nach Tschetschenien zu bringen. Denn: Der Hengst wurde 2014 sanktioniert, nachdem Russland die Krim annektiert hatte. Der Vollblut-Hengst wurde in Tschechien festgesetzt, zusammen mit vier weiteren Pferden.
Laut dem Tschetschenen-Führer hätten «Anfang des Jahres Vertreter der ukrainischen Sicherheitsdienste über Mittelsmänner Kontakt zu ihm aufgenommen» und ihm angeboten, Zazu freizukaufen.
In der Hoffnung, dass Zazu dadurch von den Sanktionen befreit werden würde, stimmte er dem Verkauf zu. «Um ehrlich zu sein, dachte ich, dass Zazu irgendwie offiziell übergeben werden würde. Aber es stellte sich heraus, dass die Geheimdienste einen kühnen Plan hatten – sie hatten seinen Diebstahl aus einem Stall in der Tschechischen Republik in Absprache mit tschechischen Polizeibeamten einfach inszeniert», schreibt Kadydrow.
Hengst soll 10 Millionen US-Dollar wert sein
Am Ende habe er seinen Lieblingshengst einfach nur freikaufen müssen. Der Ukraine-Geheimdienst habe 18'000 US-Dollar verlangt. Auf diesen Preis hatte die tschechische Polizei das Tier geschätzt. Peanuts – findet der 46-Jährige. Laut ihm sei Zazu mindestens zehn Millionen US-Dollar wert.
Das Vollblut sei also nicht nur wieder aufgetaucht, sondern auf dem Weg zu ihm nach Tschetschenien. Und so spottet Kadyrow am Ende seines Textes über den Ukraine-Geheimdienst. «Also, Freunde, wenn ihr etwas aus Europa braucht, wendet euch an ukrainische Spezialdienste. Schnell, professionell, preiswert, ohne Sanktionen.» (jmh)