Rätsel-Drama in Österreich
Vater überfallen, kranker Sohn (†6) lag tot im Fluss

Ein Vater wollte seinem kranken Sohn dabei helfen, einschlafen zu können und ging mit ihm spazieren. Der nächtliche Ausflug endete tödlich. Bei einem Raubüberfall wurde der Mann am Sonntag bewusstlos geschlagen. Kurz darauf wurde der Bub tot aufgefunden.
Publiziert: 30.08.2022 um 12:48 Uhr
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Aktualisiert: 01.09.2022 um 11:11 Uhr
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Leon mit seinen Eltern. Beim Jungen wurde eine seltene Gen-Krankheit diagnostiziert.
Foto: zvg

Leon A.* (†6) hatte ein kurzes, von Leid geplagtes Leben. Er litt am Syngap-Syndrom. Das ist ein sehr seltener Gen-Defekt, der unter anderem die motorische und geistige Entwicklung von Kindern beeinträchtigt. In Österreich war er der erste bekannte Fall. Bis zur Prognose dauerte es aber einige Jahre.

Die Ärzte waren zu Beginn ratlos, wie die Eltern auf einer Spendenwebsite schreiben. Es habe eine Odyssee von Untersuchungen gegeben, lange ohne Ergebnis. Leon habe so viel Zeit im Spital verbracht, dass bald schon ein weisser Kittel genügte und Leon begann zu weinen.

Auch zu Hause brauchte der Junge ständige Betreuung. Unter anderem musste sein Essen immer püriert werden, da er nicht richtig kauen konnte. Bis zu zwanzigmal pro Nacht wachte er auf, schreibt seine Familie auf einer Spendenwebsite weiter.

Kinderbuggy war leer

Um ihn zu beruhigen, nahm ihn sein Vater oft zu Ausflügen mit. So auch vergangenen Sonntag. Gegen 4 Uhr morgens sass Leon in seinem Kinderbuggy, angeschoben von Vater Florian A.* (37). Die beiden spazierten in St. Johann an der Kitzbüheler Ache entlang. Da näherte sich ein Unbekannter, schlug den Vater mit einer Glasflasche bewusstlos und flüchtete.

Gegen 5.20 Uhr wurde Florian A. laut Tiroler Polizei von einem Mann gefunden, der mit seinem Hund Gassi ging. Als die Beamten vor Ort waren, fanden sie seine Geldbörse und sein Handy ein Stück weit entfernt. Auch der Kinderbuggy stand noch dort. Aber Leon war nicht mehr darin.

Vater liegt mit Kopfverletzungen im Spital

Die Suche nach dem Jungen führte zu einem schrecklichen Ergebnis: Leon wurde nach einer Stunde tot in der Ache gefunden. Rund 600 Meter vom Tatort entfernt.

Es gebe keine Hinweise darauf, dass auf das Kind Gewalteinwirkung durch die unbekannte Täterschaft ausgeübt worden sei, sagt LKA-Leiterin Katja Tersch der österreichischen Nachrichtenagentur APA.

Florian A. konnte laut der «Bild» bisher nicht vernommen werden. Er liege mit Kopfverletzungen im Krankenhaus. Die Ermittlungen nach dem unbekannten Schläger dauern an. (vof)

*Namen bekannt

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