Darum gehts
- Brandkatastrophen in Nachtclubs
- Pyrotechnik, Sicherheitsmängel und Massenpanik als häufige Ursachen für Unglücke
- Vier schwere Vorfälle in verschiedenen Ländern
59 Tote und 155 Verletzte – die tragische Bilanz nach der Brandkatastrophe in einem Nachtlokal in Kochani (Nordmazedonien). Der Schock sitzt tief und die Regierung hat eine siebentägige Staatstrauer angesagt. Doch nicht nur dieses Horror-Ereignis zeigt, wie verheerend Flammen in Nachtclubs sind.
Nachtclub The Station in den USA, 2003
Ein Trugschluss kostete Menschen das Leben. Denn: Die Flammen, die durch die Pyrotechnik ausgelöst wurden, hielten die Konzertbesucher im Lokal The Station zuerst für Inhalt der Show. Aber die Fontänen aus Feuerwerk haben die Deckenverkleidung des Nachtlokals in Brand gesetzt, wie Augenzeugen berichteten. Rauch und Gase bildeten sich und immer mehr Menschen traten schliesslich die Flucht aus dem Club an. Eine Massenpanik hatte die Ausgänge völlig lahmgelegt. 100 Menschen starben in der Massenpanik, wurden entweder totgetrampelt oder starben an einer Rauchvergiftung. 230 weitere Menschen wurden verletzt.
Diskothek Kiss in Brasilien, 2013
Ein ganz ähnlicher Fall schockierte die Welt zehn Jahre später in Brasilien. Erneut haben Feuerwerkskörper während eines Bandauftrittes den Club Kiss angezündet. Da es sich um eine Uniparty handelte, war die Mehrheit der Besucher Studenten. 242 Menschen kamen ums Leben, mehr als 600 wurden schwer verletzt. Sie wurden entweder Opfer der giftigen Gase oder der Massenpanik. Von den insgesamt 900 Gästen kamen nur wenige unverletzt davon.
Nachtclub Colectiv in Bukarest, 2015
Auch in Bukarest haben zu einer Show gehörende Feuerwerkskörper den Nachtclub Colectiv im 2015 in Flammen gesetzt. Eine Metalcore-Band hatte ihr Debüt ihres Albums, als sich die Pyrotechnik wieder einmal zum Übeltäter entwickelte und 64 Menschen das Leben nahm. Unter den Toten waren auch Bandmitglieder. Im Nachhinein stellte sich heraus: Der Nachtclub wies mehrere, schwerwiegende Sicherheitsmängel auf. Nicht einmal eine Sprinkleranlage wurde installiert.
Einsturz eines Beachclubs in Palma, 2024
Ein nicht bewilligter Bau führte zum Einsturz des Lokals Medusa Beach Club am Ballermann. Vier Tote und mehrere Verletzte wurden vergangenen Sommer im Strandclub zum Opfer der Trümmer, als das obere Geschoss bis in den Keller knallte. Ermittlungen ergaben, dass der erste Stock illegal war. Die Besitzer hatten zwar eine Restaurant-Lizenz, allerdings war diese nur für das Erdgeschoss vorgesehen. Das obige Restaurant war an diesem Abend sehr besucht, berichteten Augenzeugen. Es wird vermutet, dass die vielen Gäste und der Umbau zu einer Überlastung geführt haben.