Kreml-Berater haben Angst, Putin die Wahrheit zu sagen
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Falsche Informationen:Kreml-Berater haben Angst, Putin die Wahrheit zu sagen

Putins «Bluthund» attackiert Russlands Chef-Unterhändler
Hat Putin seine Leute noch im Griff?

Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow greift den russischen Chef-Unterhändler Wladimir Medinski massiv an. Die Zeichen stehen auf Machtkampf – unklar ist, ob Putin seine Leute wirklich noch im Griff hat.
Publiziert: 31.03.2022 um 04:13 Uhr
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Aktualisiert: 31.03.2022 um 15:13 Uhr
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In einem Telegram-Video sagt Ramsan Kadyrow: «Wir werden keine Zugeständnisse machen.»
Foto: Telegram

Tschetschenen-Chef Ramsan Kadyrow (45) attackiert den russischen Chef-Unterhändler Wladimir Medinski (51) massiv. Warum? Medinski hatte eine «militärische Deeskalation» bei Kiew und Tschernihiw angekündigt. Eine Nachricht, die im Westen und der Ukraine Hoffnung aufkeimen liess.

Doch von einer angeblich geplanten «militärischen Deeskalation» seitens Russland, wusste Putins «Bluthund» Kadyrow wohl nichts. Denn der geht bei Telegram auf den russischen Chef-Unterhändler los. In einer viereinhalb minütigen Videobotschaft sagt er: «Wir werden keine Zugeständnisse machen. Medinski hat einen Fehler gemacht, die Formulierung war falsch.» Er wirft dem Unterhändler also vor, nicht in Russlands – und Putins – Interesse zu sprechen.

Putin werde beenden, was er angefangen hat

Vielmehr kündigt Kadyrow an: «Wir haben unseren eigenen Oberbefehlshaber, den Präsidenten, der 100 Jahre vorausschaut. Und wenn ihr glaubt, dass er einfach so das aufgibt, was er angefangen hat, dann stimmt das nicht.»

Auch soll es laut dem Tschetschenen-Chef keinerlei Deeskalation geben. Er kündigt eine Offensive auf Kiew an. «Noch ein paar Tage, dann nehmen wir alles Grundlegende mit, und dann gehen wir nach Kiew», sagt er.

Angriff auf Kiew – und Selenski

Er sagt, Kiew solle gleich auf Russland zugehen. Und droht auch dem ukrainischen Präsidenten: «Kiew, ich versichere euch, wenn ihr nicht selber kommt und nicht alle Verpflichtungen unseres Präsidenten ausführt, gibt es für euch keine Gnade, auch nicht für Selenski.»

Ganz andere Worte wählte Medinski. Er erklärte mehrfach, dass der Kiew-Rückzug ein «grosser Schritt» der russischen Seite sei – in Richtung «Deeskalation.»

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Weiterer Putin-Verbündeter greift Medinski an

Doch noch weitere enge Verbündete Putins stellen sich gegen Medinski. Wladimir Solowjow (58), einer der wichtigsten Propagandisten des Kreml-Chefs, greift den Unterhändler an. Laut der «Bild» sagt er im russischen TV: «Die Aufgabe erteilt der Oberbefehlshaber. Nur der Oberbefehlshaber kann sie ändern, interpretieren oder absagen.»

Er wirft Medinski Sabotage vor. Putin habe sein Vorhaben in der Ukraine nicht geändert. Es scheint ein Machtkampf innerhalb von Putins Reihen zu wüten. Die Beteiligten sind Menschen, die dem Kreml-Chef nahestehen. So gilt auch Kadyrow als enger Vertrauter des russischen Präsidenten. In einem Interview mit dem Radiosender Swoboda sagte er einmal: «Putin ist mein Idol. Ich liebe ihn. Ich achte ihn. Ich gebe mein Leben für ihn.»

Putin-Berater haben «zu viel Angst, ihm die Wahrheit zu sagen»

Inwiefern Putin jedoch seine eigenen Leute aktuell unter Kontrolle hat, ist unklar. Die USA sind sich derweil sicher: Putin wisse gar nicht, wie die Lage aussehe – wegen seiner Verbündeten.

Die Kommunikationsdirektorin des Weissen Hauses, Kate Bedingfield (40), erklärte unter Berufung auf Geheimdienstinformationen: «Wir glauben, dass er von seinen Beratern nicht richtig darüber informiert wird, wie schlecht das russische Militär agiert.» Putins hochrangige Berater hätten «zu viel Angst, ihm die Wahrheit zu sagen». (euc/man)

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