Prunk in Nordkorea
Kim schenkt seiner «Pink Lady» Luxus-Wohnung

Kim Jong Un hat für seine treuen Anhänger ein Luxus-Wohnviertel gebaut. Unter den Glücklichen: die Nachrichtensprecherin des staatseigenen Fernsehsenders.
Publiziert: 14.04.2022 um 18:50 Uhr
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Aktualisiert: 14.04.2022 um 18:56 Uhr
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Die Freude ist gross bei der legendären Nachrichtensprecherin Ri Chun Hee.
Foto: KCNA

Sie scheint sich so richtig zu freuen, hält beide Hände ungläubig vor ihr Gesicht. Ri Chun Hee (78) steht mit Kim Jong Un (38) in ihrer neuen Wohnung. Der Machthaber von Nordkorea hat für seine treuen und hochrangingen Anhänger ein Luxus-Viertel aus dem Boden stampfen lassen – direkt in der Innenstadt von Pjöngjang. Darunter eben auch die legendäre Nachrichtensprecherin des nordkoreanischen Staatssenders KCTV.

Ri Chun Hee – die wegen ihrer auffälligen Garderobe im Westen gerne auch als «Pink Lady» bezeichnet wird – verkörperte über Jahrzehnte die Treue zum kommunistischen Regime in Nordkorea. Sie erlebte die Regentschaften von Kim Il Sung und Kim Jong Il – und beweinte deren Tod vor laufenden Kameras mit bitteren Tränen. Gleichzeitig konnte sie aber auch die erfolgreichen Wasserstoffbomben-Tests des Landes triumphierend verkünden. Ihren Ruhestand soll sie in der Luxus-Wohnung geniessen können.

Viertel sollte eigentlich Ende 2021 fertig werden

Am Mittwoch eröffnete Kim Jong Un das Viertel, das laut eigener Aussage nur für «wahre Patrioten» reserviert ist.

Die Bauarbeiten für das Wohnprojekt begannen vor etwa einem Jahr, im März 2021, wie «NK News» berichtet. Das Viertel umfasst 800 Wohnungen. Auf Bildern ist zu sehen, dass bereits Möbel, Küchengeräte und sogar eine Klimaanlage vorhanden sind. Ob alle Wohnungen so ausgestattet sind, ist unklar. Eigentlich sollte das Viertel schon Ende 2021 fertig werden. Nun wurde es eben April 2022.

Während die einen mit Luxus-Wohnung beschenkt werden, leidet das Volk in Nordkorea. Noch im Januar gab es Berichte, dass die Hälfte der Nordkoreaner nichts zu essen haben. Verantwortlich: Eine grosse Dürre und Machthaber Kim Jong-uns Corona-Politik, niemanden und nichts mehr ins Land zu lassen. Vor einiger Zeit gab die Regierung bekannt, dass die Hungersnot vor allem mit wetterbedingten Ernteausfällen zusammenhänge. (jmh)


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