Kim Jong-Un testet Waffen vor Präsidentschaftswahl in Südkorea
Nordkorea prahlt mit neuem Spionagesatelliten

Nordkorea hat nach eigenen Angaben einen weiteren Test zur Entwicklung eines Spionagesatelliten ausgeführt. Die Nachricht kommt zu einem heiklen Zeitpunkt.
Publiziert: 06.03.2022 um 01:54 Uhr
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Aktualisiert: 06.03.2022 um 09:04 Uhr
Der Test war mindestens Kim Jong-Uns neunter in diesem Jahr.
Foto: keystone-sda.ch

Der Test sei am Samstag erfolgt, teilte die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Sonntag mit. Seoul hatte zuvor von einem mutmasslichen ballistischen Raketentest Pjöngjangs gesprochen. Der Test erfolgte nur wenige Tage vor der Präsidentenwahl in Südkorea.

Der Test zur Entwicklung eines Spionagesatelliten sei in Zusammenarbeit der nordkoreanischen Entwicklungsbehörde für Luft- und Raumfahrt (Nada) und der Akademie der Verteidigungswissenschaften erfolgt, hiess es in der englischsprachigen Mitteilung von KCNA. «Im Verlauf des Tests hat die Nada die Zuverlässigkeit der Datenübertragung sowie des Empfangssystems des Satelliten, seines Kommandosteuerungssystems und verschiedener erdbasierter Kontrollsysteme bestätigt.»

Nordkorea hat nach Einschätzung Südkoreas seit Jahresbeginn mindestens neun Waffentests vorgenommen. Allein im Januar testete Pjöngjang zwei Hyperschallraketen, vier Kurzstreckenraketen und Marschflugkörper sowie eine ballistische Mittelstreckenrakete.

Präsidentschafts-Kandidat liebäugelt mit Angriff auf Nordkorea

Der jüngste Waffentest Pjöngjangs erfolgte zu einem heiklen Zeitpunkt: In Südkorea findet am Mittwoch die Präsidentenwahl statt. Als einer der beiden Favoriten in dem Rennen gilt der frühere Generalstaatsanwalt Yoon Suk-yeol (61), der im Wahlkampf mit einem Präventivschlag gegen das atomar bewaffnete Nordkorea gedroht hat.

Das international abgeschottete, kommunistisch regierte Nordkorea unterliegt zahlreichen internationalen Sanktionen. Mit seinem Waffen- und Nuklearprogramm, das es seit Jahren vorantreibt, bedroht es nach Einschätzung des Westens das benachbarte Südkorea und darüber hinaus die gesamte Region. Alle bisherigen Versuche, den Konflikt auf diplomatischem Weg zu lösen, sind gescheitert. (AFP/kin)

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